Robert Schroeder – Observer

Robert Schroeder - Observer (Spheric Music, 06.09.2024) COVER(1:06:23, CD, Digital; Spheric Music, 06.09.2024)
Der Aachener Musiker Robert Schroeder muss an dieser Stelle gar nicht mehr großartig vorgestellt werden, seine Alben werden auf diesen Seiten ja in schöner Regelmäßigkeit besprochen. Es ist sicherlich keine allzu steile These, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis er sein Album Nummer 50 (in Worten: fünfzig) veröffentlicht. Er hat, in den Anfangstagen noch stark von der Berliner Schule inspiriert, mittlerweile seinen ganz eigenen Stil gefunden, der seine Alben wiedererkennbar macht und die ursprünglichen Inspirationsquellen mit seiner eigenen Form von Relaxtheit und seinem Gefühl für schöne Melodielinien verbindet. Aachener Schule sozusagen.

Auch auf dem neuen Album ist zu beobachten, dass es wieder keine Longtracks gibt, sondern zehn Titel mit Spielzeiten meist zwischen sechs und acht Minuten. Wobei – eigentlich sind es neun Titel, denn der mit knapp acht Minuten längste Track ‘Following On Spot’ wird am Ende noch einmal in einer vierminütigen Version für die Video-Fassung angehängt.

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Im Booklet heißt es unter anderem:

Wir träumen von anderen und fernen Welten. Wir träumen und unsere Fantasie lässt unsere Sehnsucht Wirklichkeit werden. Eine passende Musik hilft uns dabei. Ich wünsche euch gute Unterhaltung dabei.

Und in der Tat bieten die hier vorliegenden Kompositionen einen feinen Soundtrack zu einer entsprechenden Reise. Dabei ist er musikalisch allerdings nicht in einem endlosen spacigen Soundkosmos unterwegs, sondern bleibt bei seiner Mischung aus rhythmischen, locker-flockigen Tracks und sehr entspannten Passagen dann doch irgendwie bodenständig. Und selbstverständlich sorgen die Mellotron-Chöre wieder für die typische symphonische Note in seiner Musik, so zum Beispiel in ‘Unknown Future’.

Entgegen der Vermutungen, die man angesichts eines Titels wie ‘Sleepless Nights’ haben könnte, ist dieser Track ein Musterbeispiel für die Fähigkeiten des Aacheners, wunderbar entspannte Elektronikmusik zu kreieren, während ‘Sometimes Ridiculous’ nach ruhigem Start ordentlich an Fahrt aufnimmt und einige Synthesizerläufe stark an Großmeister Klaus Schulze erinnern.

Auch “Observer” reiht sich ein in die lange Liste gelungener Alben des Aachener Soundtüftlers, der auch hier wieder einen beeindruckenden Gesamtsound bietet.

Die Etikettierung durch das Label lautet (wieder einmal): Berliner Schule – Ambient – Chill-Out – Finest Electronic Music. Und das passt natürlich wieder perfekt.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Abbildungen: Robert Schroeder