Elephant Tree – Handful Of Ten

Elephant Tree - Handful Of Ten (Magnetic Eye, 06.09.2024) COVER(37:03; CD, Digital, Vinyl; Magnetic Eye Records, 06.09.2024)
Mit so einigen persönlichen Problemen innerhalb der Pandemie hatten auch die britischen Doomster von Elephant Tree zu kämpfen, melden sich aber mit einer stimmigen Song Collection wieder zurück. Der Griff ins eigene Archiv macht “Handful Of Ten” mit enthaltenen Demos, neuem Material und alternativen Versionen geschmackssicher zu einer runden und kompakten Veröffentlichung. Die letzten zehn Jahre waren für die Briten sehr erfolgreich und ein Lebenszeichen ist eben besser als keines! Ihr knochentrockener Fuzz Doom fährt gleich im sturen Opener ‘Attack Of The Altaica’ die volle Breitseite. Viel übersteuerter Bass, klassisches Riffing, Genre-typischer Gesang und Slow Motion, wie es der Fan liebt und feiert.

‘Visions (The Planet Of Doom)’ ist atmosphärisch und feierlich, voller Pathos mit tollen mehrstimmigen Vocals und fährt nach Intro natürlich erneut die volle Wall of Sound. Der massive und bassige Sound ist herrlich vernebelt und schwebt mit Einflüssen aus Shoegaze und Drone in ganz eigenen Sphären. Die melancholisch wattigen Vocals haben temporär eine schon fast sanfte Entrücktheit, die Dank ihrer Melancholie gern auch mal in den Schmerz hinein fühlt. Dies wiederum wirkt dann um so nachhaltiger als Kontrast zum sonst massiven Doom Sound.

Etwas mehr nach vorne rockt das melodiöse ‘Try’ mit Vintage-Rock-Einflüssen. Erneut integriert man viele fuzzige, aufgeheizte Riffs und mehrstimmige Vocals. Ebenfalls sehr sphärisch werden die Vocals in ‘Bird (Demo)’ intoniert, dass es eine wahre Freude – wahlweise Schmerz – ist. Die Briten haben ein gutes Gespür für den Kontrast aus schwebenden Strophen und kraftvollen doomigen Refrains, die Vocals sind eh als einfach nur gelungen zu bezeichnen. ‘Faceless (2017 Hurin Version)’ ist breiter dröhnender Stoner Doom, erneut mit sehr kraftvollen Riffs ausgestattet. Genre-Fans kommen auf diesem kurzweiligen Trip definitiv auf ihre Kosten. Das abschließende ‘Sunday’ schiebt nochmal richtig mit einer ordentlichen Wall of Sound, scheppert kraftvoll und integriert erfreut sehr einprägsame Melodien.

Ob Demo (kleine Sound-Abzüge) oder neuer Song, die Musik dröhnt saftig im vollmundigen Bass, schwebt an der einen oder anderen Stelle melancholisch leicht und gibt den Engländern mit dieser Mischung aus traditionellen und sphärisch psychedelischen Anklängen ein gewisses Alleinstellungsmerkmal.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Tracklist:
1. Attack of the Altaica (2013 Demo)
2. Visions (The Planet of Doom)
3. Try
4. Bird (2017 Demo)
5. Faceless (2017 Hurin Version)
6. Sunday

Line-Up:
Jack Townley – Guitar, Vocals, Synths
Peter Holland – Bass, Vocals
John Slattery – Guitar, Synths, Vocals
Sam Hart – Percussion

Gast Musiker:
Ryan Gledhill – Vocals on ‘Visions’

Cover mit freundlicher Genehmigung von Magnetic Eye Records