“Holocene”, die letzte Platte von The Ocean, ist das bisher elektronischste Album des Berliner Kollektivs. Umso erstaunlicher war es, dass The Ocean im August beim Pelagic Fest ganz ohne Keyboarder antraten und sämtliche Synthies vom Band eingespielt wurden. Denn Sound-Designer Peter Voigtmann hatte The Ocean, zwischenzeitlich, heimlich still und leise verlassen. Nichts Ungewöhnlich für ein Kollektiv, das sich ja gerade dadurch auszeichnet, dass immer wieder neue Musiker involviert werden und andere ausscheiden. Ein anderer Künstler, der bei The Ocean aktiv war, ist Chris Breuer, der von 2013 bis 2015 den Bass bei Staps und Co. spielte und mittlerweile, mit Sozius PR, einen Teil der Promo-Arbeit für Pelagic Records macht. Darüber hinaus ist Breuer als Macher hinter Crazysane Records bekannt und als Musiker, der mit Zahn und Heads auch eigene Bands am Start hat. So ist es also kaum verwunderlich, dass sich Voigtmann und Breuer über den Weg gelaufen sind und nun mit Death By Gong, zusammen mit Sänger und Gitarrist Jobst M. Feit (Radare), ein gemeinsames Projekt am Start haben.
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Vergleichen lohnt sich im Falle von Death By Gong. Ansonsten könnte man nämlich Gefahr laufen anzunehmen, dass der Sound von “Descalator” in der Tradition von The Ocean stehe. Vom Post Metal des Kollektivs ist Death By Gong nämlich meilenweit entfernt und auch die Synthies der Platte weisen keine größeren Parallelen zu dem Sound-Design auf, mit dem Voigtmann “Holocene” so sehr geprägt hat.
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Stattdessen eröffnet sich einem auf “Escalator” ein ganz anderer Mix. Einer, den es so nicht einmal ansatzweise bei irgendeiner der Gruppen zu finden gibt, bei denen die drei Künstler bisher mitgewirkt haben, weder bei The Ocean, noch bei Zahn und auch nicht bei Radare. Denn “Descalator” wirkt rau, entschleunigend und irgendwie bedrohlich. Prägend für Death bei Gong dabei ist ganz klar der gehauchte, verletzlich wirkende Gesang von Jobst M. Feit, der dem Album einen introvertierten Charakter verleiht und der ganz wunderbar zu den teils heulenden Gitarrenklängen und dem fuzzy Basssound Chris Breuers passt. Geerdet werden diese Klänge, die sich zwischen Noise und Gaze bewegen, durch die von Peter Voigtmann bearbeiteten Drums, die der Platte einen krautig groovigen Touch verleihen. Natürlich nicht zu vergessen sind zudem die Synthies, die von Drones bis hin zu unaufdringlichen Soundscapes reichen, und “Descalator” eine feine Textur verleihen. Im Zusammenspiel der Instrumente ergibt sich so ein Klangbild, das Elemente aus Noise Rock, Post Rock, Post Punk, Psychedelic, Grunge und Krautrock zusammenführt. Die Zahl an Referenzbands ist dabei schier endlos. Meint man sich in einem Moment noch bei Metz, DIIV oder The Notwist wiederzufinden, vernimmt man im nächsten Moment Klänge von Bands wie Low, Nine Inch Nails oder Deftones. An anderer Stelle schimmern gar Gruppen wie Soundgarden und Beak> durch. Selbst Steven Wilsons erstes Soloalbum ist nicht weit weg.
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Alles in allem also ein spannender, abwechslungsreicher und unvorhersehbarer Crossover, bei dem die unterschiedlichen Genres wie selbstverständlich ineinanderfließen. Ein hörenswertes Album, bei dem es viel zu entdecken gibt.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Besetzung:
Chris Breuer
Peter Voigtmann
Jobst M. Feit
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Crazysane Records & Sozius PR zur Verfügung gestellt.