Circuline – C.O.R.E.
(51:54, CD, digital, Vinyl; Inner Nova Music, 20.09.2024)
Die US-Band Circuline wurde 2014 gegründet. Hinter dem Namen stecken erfahrene Musiker mit einem klaren Plan, in welche Richtung ihre Zusammenarbeit gehen sollte. Und so ist es auch nicht überraschend, dass bereits ein Jahr später ihr Debütalbum “Return” erschien, dem ein weiteres Jahr darauf mit “Counterpoint” gleich das zweite Studioalbum folgte. Das war es dann für eine Weile aber mit neuem Output, denn in den nächsten Jahren erschienen lediglich Liveaufnahmen auf CD bzw. DVD (“Circulive::Majestik” von 2018 sowie “Circulive:: New View” von 2020).
Es kam zu Umbesetzungen und letztendlich zu einem ausgesprochen vielversprechenden Line-up, das das aktuelle Album “C.O.R.E.” einspielte. Den Kern bilden nach wie vor Sängerin Natalie Brown, Keyboarder und Sänger Andrew Colyer und Darin Brannon. Neu hinzugekommen sind Shelby Logan Warne am Bass (Kyros, Synaesthesia) und der vielbeschäftigte Dave Bainbridge an den Gitarren (Iona, Strawbs, Duo mit Sally Min, Tochter des legendären Gentle Giant Keyboarders Kerry Minnear, Lifesigns). Das macht natürlich neugierig.
Und der Symphonic Prog Fan wird nicht enttäuscht! Es mag vielleicht ein paar Hördurchgänge benötigen, doch früher oder später wird deutlich, dass hier ein sehr abwechslungsreiches, hochklassiges Album vorliegt, das hoffentlich dazu führen wird, den Bekanntheits- wie auch Beliebtheitsgrad dieser (mittlerweile multinationalen) Band deutlich zu erhöhen – verdient wäre dies allemal.
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Pluspunkte können mit den Gesangsmelodien wie auch –leistungen gesammelt werden. Dabei sind sie durchaus recht melodisch unterwegs, wobei sich die Melodien allerdings nicht unbedingt sofort in den Gehörgängen festsetzen. Das Wechselspiel zwischen Frontfrau Natalie Brown und Sänger/Keyboarder Andrew Colyer funktioniert einwandfrei. Dabei sind sie in der Lage, auch mal ein bisschen nach Yes zu klingen, wie beispielsweise auf ‘Third Rail’. Aber auch Moon Safari klingen bei manchen mit viel Background Gesang versehenen Songs durch. ‘Temporal Thing’ enthält ebenfalls Arrangements, die an Yes denken lassen, hier durch die Steel Gitarre und den schönen Mellotronsound.
‘Blindside’ hingegen belegt, dass sie mächtige Gesangsarrangements beherrschen, die sogar bis hin zu Gospelartigem gehen.
Den Monstertrack ‘Transmission Error’ (allerdings “nur” knapp zehn Minuten lang) haben sie ans Ende gesetzt, es wäre auch ein perfekter Abschluss eines Konzertes, denn hier gibt es einen Höhepunkt nach dem anderen. Es geht gleich mit knackigem Bass und flotter Gitarre los und zeigt, dass sie auch bei etwas härteren Tunes eine gute Figur abgeben können. Gerade Bainbridge zeigt hier seine Stärken, und das muss dann auch nicht eine Latimer-ähnliche Gitarre sein, sondern auch ganz anders geartet ausfallen, wie in diesem Fall eine kurze Allan-Holdsworth-Gedächtnis Passage. Aber auch die Keyboards zeigen sich hier sehr vielseitig, mal als feine Orgel, dann durch schönes Klavierspiel und schließlich mit wildem Synthesizer-Duell mit der fantastischen Geige von Kansas-Geiger Joe Deninzon. Wie gesagt – ein Monstertrack. Wer sich ein schnelles Bild über die Qualitäten dieser Band machen möchte, höre sich direkt diesen Song an – dann bleiben keine Fragen offen.
Tolles Album einer tollen Band, die durch die neuen Mitglieder noch zusätzlich frischen Wind erhalten hat. Dicke Empfehlung für den Symphonic Rock Fan!
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
Andrew Colyer – keyboards / lead and backing vocals
Natalie Brown – lead and backing vocals
Darin Brannon – drums / percussion / keyboards
Shelby Logan Warne – bass
Dave Bainbridge – guitars / additional keyboards
Als Gäste wirken mit:
Joe Deninzon – acoustic & electric violins on ‘Transmission Error’
William “Billy” Spillane – backing vocals
Alek Darson – additional guitars on ‘Third Rail’
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Abbildungen: Circuline