Mein bis dato einziger Kontakt zu Stick Men betraf das Album “Prog Noir”, das mich seinerzeit etwas ratlos zurück ließ. Das lag aber beileibe nicht an der Qualität der Musiker, absolut nicht. Ich tue mich mit dieser Art von instrumental gespieltem (Das Titelstück enthält durchaus etwas “Gesang”, d. Schlussred.) modernem Prog, Fusion oder Mathrock nur schwer. Dennoch wollte ich mich mit ihrem ersten neuen Material nach sechs Jahren auseinander setzen, wenn auch mit Verspätung. Aber besser spät, als nie. Besonders da bis heute Funkstille bei den drei Ausnahmemusikern herrscht (Naja, am 26.07. sind sie noch in Chicago aufgetreten, d. Schlussred.). Und um es gleich zuzugeben: Mir ist die Musik irgendwie immer noch nicht verständlich. Das wird die Musiker wahrscheinlich freuen, denn damit haben sie womöglich genau das erreicht, was sie wollten. Nämlich im progressiven Bereich etwas zu erschaffen, das den geübten Proghörer mit Hang zu schwierigen Werken erreicht und Menschen wie mich ausschließt, da ich mit solch komplizierten Themen als “normaler” Fan unserer Lieblingsmusik nicht zurecht komme. Das ist ihnen definitiv gelungen, denn ich kann trotz aller Offenheit meinerseits nicht allzu viel mit “Tentacles” anfangen.
Mir ist zu viel Freiraum in dieser Musik
Mir ist zu viel Freiraum in dieser Musik. Menschen die strukturiert leben werden mir wahrscheinlich zustimmen, aber die Freigeister in der Musikszene werden jubilieren und mir fehlende Offenheit vorwerfen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Die Musik des Trios hat etwas, aber leider spricht mich dieses “etwas” nicht an. Liegt es an zu viel Improvisation? Die Songs sind tatsächlich nicht besonders “geordnet”, da stehen schon schwierige Notenfolgen auf den Blättern. ‘Danger In The Workplace’ als Beispiel. Da kann ich überhaupt nichts mit anfangen, obwohl der Track mit Sicherheit den Fans von Fusion und etlichen anderen etwas ausgefalleneren Prog-Sub-Genres Jubelstürme entlockt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Positive Kommentare habe ich auf anderen Prog-Seiten dennoch schon gelesen, doch ich kann mich dem nur bedingt anschließen. Ich fasse es mal so zusammen: das Album hat mit Sicherheit eine gewisse Klasse in seinem musikalischen Bereich und wird überdies noch von seit Jahrzehnten erprobten Musikern perfekt gespielt. Doch sein Inhalt erreicht mich nur bedingt. Mir fehlt irgendwie die Bindung zu diesem „Modern Prog“. Die Musik erreicht mich nur wenig und so ist auch meine Wertung zu verstehen. Aber zum Glück ist jeder Jeck anders.
Bewertung: 8/15 Punkten (MC 8, KR 11)
Tracklist:
1. Tentacles 6.38
2. Ringtone 5.54
3. Company Of Ghosts 6.50
4. Danger In The Workplace 5.31
5. Satieday Night 4.58
Line-up:
Tony Levin – chapman stick, touch guitar U10, vocoder
Pat Mastelotto – acoustic and electric drums, percussion
Markus Reuter – touch guitars, soundscapes
Surftipps:
Band Website
Bandcamp
Facebook
YouTube
Abbildungen: Stick Men