(57:33; Vinyl, CD, Digital; Hypaethral Records/These Hands Melt, 23.08.2024)
Um direkt mit der Tür in die Katakomben zu fallen: Der Rezensent hat sich beinahe den Fingerknöchel abgekaut, um bloß keinen Wortwitz oder ähnlichen Schabernack bezüglich des Bandnamens zu veranstalten. Das ist glücklicherweise soweit auch gelungen, denn das wäre zur Veröffentlich des ersten Albums der drei Griechen hochgradig ungerecht.
Auf “Condescending” zelebrieren die Athener nämlich schmerzlich schönen, tief düsteren Funeral Doom, aufgeteilt auf vier Songs zwischen zwölf und 17 Minuten. Das beeindruckende Growling ist so tief, dass Ivan Rebroff (R.I.P.) anerkennend nicken und den Daumen nach oben machen würde, Rhythmik und Tempi variieren zwischen dem Schaufensterbummel einer Seeanemone und einem Rennen zweier Weinbergschnecken im Rentenalter. Dabei klingt dieser dichte Soundkosmos eben deshalb auch so massiv, so gewaltig und episch. Und nichtsdestotrotz klingt die Band höchst abwechslungsreich und das schon im Opener ‘Bereft’.
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Kleine Spielereien mit dem Saxophon, griechischer Folk, der Erinnerungen an Villagers Of Ioannina City wach werden lässt, lassen den Hörer nichtsahnend aber wohlgesonnen aufhorchen. Dann explodieren die Melodien und Harmonien und man erstarrt an Gänsehaut. Speziell ‘The Weight Of Nothing’ reißt jeden Freund melancholischer Klänge mit seiner Energie und seinen dezenten Gitarrenmelodien mit in den Abgrund. Als Vergleich fallen dem immer noch weinenden, aber tapfer weiter schreibenden Betreuer schnell Bands wie die übermächtigen Skepticism, Bell Witch oder Ahab ein.
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Mit ihrem Debüt präsentieren die Griechen mitreißenden, traurig schönen und – trotz Songs in Überlänge – kurzweiligen und mitreißenden Funeral Doom. Dabei experimentieren sie mit kleineren Avant Jazz-Einflüssen und folkloristischen Einsprengseln und heben sich dadurch wohltuend von der Konkurrenz ab.
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
Georgios Schoinianakis – Guitar, Drums
Nikos Vlachakis – Vocals
Georgios Miliaras – Bass
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Alle Abbildungen stammen von Hypaethral Records/These Hands Melt und Earsplit PR.