Zwischen Kuscheln & Glückseligkeit
Trotz manchmal etwas allzu penetranter Promo-Arbeit oder vielleicht auch gerade aufgrund derselben war der Kanadier Alex Henry Foster in den letzten Monaten in aller Munde. So wurden seine diesjährigen Auftritte beim Herzberg Festival und bei der Last Night Of The Prog denn auch von vielen Anwesenden begeistert abgefeiert. Um seinen Fans etwas zurückzugeben, setzten Foster und seine Begleitband, The Long Shadows, zusammen mit den Betreibern der Kölner Kantine, zum Tourabschluss ein Gratiskonzert im dortigen Biergarten an. Wetterbedingt musste das Open Air auf dem Freideck leider last minute nach drinnen verlegt werden. Vielleicht ein Glücksgriff, denn Fosters Musik zwischen Post Rock, Noise Rock, Ambient, Alternative und Spoken Words Performance entfaltet in geschlossenen Räumen noch einmal eine ganz andere Intensität als unter freiem Himmel.
Alex Henry Foster & The Long Shadows
Da es sich an diesem Abend eigentlich um ein Umsonst & Draußen handeln sollte, hatte ich mein Töchterchen zum Konzertabend mitgebracht. Die schwüle Hitze in der Halle führte allerdings dazu, dass die Kleine schneller müde wurde als zu erwarten gewesen war. Die wenigen Fotos, die ich zu Beginn des Konzertes hatte schießen können, entstanden so unter erschwerten Bedingungen, nämlich mit dem Nachwuchs auf den Schultern.
Dass Alex Henry Foster & The Long Shadows zudem mit einer halben Stunde Verspätung die Bühne betraten, führte in Addition dazu, dass wir uns schon nach wenigen Minuten aus dem Hauptraum der Kantine zurückziehen mussten und dem Auftritt fortan nicht mehr zusehen, sondern nur noch lauschen konnte.
Alex‘ Performance nicht sehen zu können schmälerte mein Konzerterlebnis. Doch zu den Klängen des Kanadiers kuscheln zu können, das war vielleicht das Beste, was Vater und Tochter hätte passieren können.
Zu hören gab es leider weder etwas vom aktuellen Album “Kimiyo”, was ohne Momoka Tobari mit auf der Bühne zu haben, nur konsequent gewesen war, noch vom noch in diesem Jahre folgenden “A Measure Of Shape And Sounds”.
Stattdessen setzte Alex auf altbewährte Live-Klassiker wie ‘The Son Of Hannah’, ‘The Pain That Bonds (The Beginning is the End)’, ‘Summertime Departures’ und das großartige ‘The Hunter (By the Seaside Window)’.
Und wie es der Künsler in der Vergangenheit schon so oft gemacht hatte, lud er auch an diesem Abend wieder jemanden aus dem Publikum auf die Bühne ein, um ein bisschen auf einer Gitarre rumschrammeln zu dürfen. Die auserwählte Person an diesem Abend: ein rot gelocktes, über beide Backen strahlendes, glückliches Kind.
Lediglich zum Ende des Auftrittes hin schaffte ich es zum Ende von ‘Shadows Of Our Evening Tides’ noch einmal für ein paar Minuten länger vor Bühne und wurde direkt in Bann geschlagen von der Chemie, die zwischen Band und Publikum entstanden war.
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Als Zugabe gab es danach noch eine unglaublich intensive Version von ‘Slow Pace Of The Winds’ zu hören. Fast zweidreiviertel Stunden dauerte der Auftritt von Alex Henry Foster & The Long Shadows am Ende. Enttäuschte Gesichter waren danach keine im Publikum zu erkennen. Stattdessen sprach aus den meisten ein Zustand der Glückseligkeit.
Fotos: Prog in Focus
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Rezensionen:
“Kimiyo” (2024)
“Standing Under Bright Lights • Live From Festival International De Jazz De Montréal” (2021)
“Windows in the Sky” (2020)
Konzert- & Festivalberichte:
16.06.22, Köln, Yard Club
26.10.21, Mainz, Kulturzentrum
12.02.20, Köln, Stadtgarten
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Veranstalter & Venue: Die Kantine