(62:02, CD-R, Digital, Sound In Silence, 22.04.2024)
Jon Atwood (Yellow6) und Ray Robinson (Wodwo) haben es schon wieder getan. Nämlich als Jarr miteinander kooperiert. Dabei ist ihr letztes Release “42°” noch nicht einmal ein Jahr draußen. Somit outet sich das Duo als Quell sprudelnder Kreativitäten, sowohl solistisch (von Yellow6 und Wodwo erschien die Tage ebenfalls neuer Stoff) als auch im Kollektiv. Weiterhin sind Jarr jedenfalls Forscher der Entschleunigung und soundtechnischer Slowmotion. Sanfte Guitar-Patterns harmonieren mit flächigen Drones und sanften Field Recordings – alles gehalten an der Grenze zur relativen Stille.
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Hin und wieder, wie in ‘All These Past Lives’ sowie ‘Sine’, sind so etwas wie Songtexturen zu entdecken. Die sich aber, einer Fata Morgana gleich, schnell wieder verflüchtigen. Dafür dürfen die mehr als stillen Stillleben schon einmal zehn Minuten währen (‘Errata’), womit der Hörer selbst in aus Schwerelosigkeit und Unendlichkeit geformtes Niemandsland entlassen wird. Man verliert sich in dieser einen Stunde, die scheinbar ewig währt und vieles offen lässt, was man selbst ausfüllen muss. Ein ‘Fever 103’ rangiert, obwohl immer noch reichlich Ambient-affin, tatsächlich an der Schwelle zum Post Rock. Und auf ‘There’s a Girl Who Lives in the Woods’ ist tatsächlich so etwas wie ein Riff im Blubbermeer erkennbar, was sich letztendlich aber als kontrollierter Temperamentsausbruch outet.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 10)
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Abbildung: Jarr