(53:11; CD, Digital, Vinyl; Doone Records/Just For Kicks, 11.06.2024)
Ohne die etatmässige Sängerin Annemarie Byrnes geht Izz in eine neue Runde. Laura Meade als verbliebene weibliche Akteurin macht ihre Sache in jedem Fall hervorragend, wird ja ehedem von männlichen Vocals in zweifacher Hinsicht unterstützt. Wie immer und mit viel Liebe zum Detail erfährt der symphonische Retro Prog Einflüsse aus dem modernen New Artrock, Pop und allerhand folkigen Klängen.
‘We Are The 3rd’ ist ein opulenter rockiger Opener, der mit viel Dynamik und Stimmungen gleich volle Punktzahl macht. Orchestrale, opulente Seventies Prog Strukturen gehen über in fließende Strophenparts, Genesis und Emerson, Lake and Palmer lassen grüßen. Männliche und weibliche Vocals ergänzen sich hervorragend, lassen die immer wieder proggigen Rhythmen im sehr poppigen Gewand erscheinen. Gerade die mehrstimmig aufgenommenen weiblichen Vocals sind euphorisch und einnehmend intoniert – sehr gelungener Auftakt. Das kurze Intermezzo ‘So Many Voices’ geht in das Porcupine-Tree-affine, riffig vertrackte ‘Brace For Impact’ über. Komplexe Strukturen auch hier – etwas Metal in den Riffs und typische Retro-Prog-Gesänge und schwebende Parts inklusive. Gelegentlich etwas verkopfte, verquere Riffs mag der ein oder andere als zu viel Prog wahrnehmen – dies liegt natürlich im Auge bzw. Ohr des Betrachters.
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‘Deep Inside’ ist eine wunderschöne folkige Ballade mit Female Vocals und sehr gelungenem bittersüßen Crescendo. Schöne akustische Gitarren begleiten die simple, aber betörende Melodie – männliche Background Vocals sind auch hier definitiv ein passendes Gimmick. Izz sind gerade hier in dieser melancholischen Stilistik große Klasse, kein proggiger zerfahrener Überbau, der die fließenden Harmonien zerspielt. Das Titelstück ist klassischer Retro Prog Rock in Reinkultur, alle Klassiker des Genres fließen hier in verschiedenen Flashbacks ineinander – sehr gelungene Zeitreise.
‘Sometimes Sublime’ fließt erst melancholisch still und friedlich mit weiblichen Vocals, findet im späteren Verlauf sein kraftvolles beeindruckendes Crescendo – auch hier sind die akustischen/elektrischen Gitarren neben feinen detaillierten Synths der Hauptgewinn. ‘There’s Hope!’ ist mir etwas zu gewollt zwischen eingängig und zerfahren/sperrig, dafür macht das euphorisch komplexe ‘Not About Me’ um so mehr Punkte mit düster angehauchten Melodien. Die einsetzenden weiblichen Vocals sind auch hier ein Lichtbringer im Verlauf und bringen die New Yorker immer wieder in die harmonische Mitte. Mit den funkig fließenden, sehr positiv agierenden ‘Soak Up The Sunlight’ werden viele schöne mehrstimmige Harmonie-Gesänge mit dem Hörer geteilt, nur um im letzten Stück ‘And We Will Go’ nochmal voll im Prog zu baden.
“Collapse The Wave” wird sicherlich keinen Fan enttäuschen, ist mit seiner meist positiven Energie ansteckend, integriert Old School Prog und moderne Rock-Klänge und ist eine kreative Wundertüte.
Bewertung: 11/15 Punkten (RB 11, KR 11)
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Line-up:
Paul Bremner: Electric & Acoustic Guitars
Brian Coralian: Electronic & Acoustic Drums and Percussion
Greg DiMiceli: Acoustic Drums and Percussion
John Galgano: Bass Guitar, Electric & Acoustic Guitar, Vocals
Tom Galgano: Keyboards, Vocals
Laura Meade: Vocals
Cover mit freundlicher Genehmigung von Doone Records/Just For Kicks