Barock Project – Time Voyager

Barock Project - Time Voyager (unsigned, 03.06.2024) COVER(71:00, CD, Digital; Eigenproduktion/Just For Kicks, 03.06.2024)
Da prasseln die Eindrücke wieder nur so auf den Hörer ein. In Verbindung mit einer gehörigen Portion Anspruch reaktiviert das Barock Project auf seinem bereits siebten Album erneut die diversen Spielarten des Retro Prog (die ja vor allem von Combos wie Yes, Genesis und ELP großflächig abgedeckt werden) und zeigt uns, dass die Zukunft eigentlich auch überaus düster ist. Hier, auf “Time Voyager”, verirrt sich der Protagonist in ein Labyrinth verschiedener Zukunftsaussichten, in denen es eigentlich gar nicht so rosig aussieht. Womit sicherlich auch ein dezenter Fingerzeig auf das Hier und Jetzt stattfindet, womit der Bezug in die Realität erst einmal erkannt ist. Nun ist das Barock Project von Anfang an schon, nämlich 2003, das Steckenpferd von Keyboarder Luca Zappini (ähm, Zabbini), was nachzuvollziehen ist, gibt es doch in den Instrumentalpassagen (und darüber hinaus) mächtig Tastendruck aus entsprechendem Instrumentarium, wobei auch die Vorlieben für Keith Emerson, Rick Wakeman und auch Jon Lord unüberhörbar sind.

Die Vocals von seit 2015 Sänger Alex Mari zeigen Parallelen zu Steve Walsh (und m. E. zu Dennis DeYoung, d. Schlussred.), was zu einem hin und wieder aufblitzenden Kansas’ n AOR-Bezug führt (‘Propaganda’). Lieber mehr als zu wenig ist bezüglich der opulenten Arrangements die Devise, was vor allem Tunes wie ‘An Ordinary Day’s Odyssey’, ‘Lonely Girl’ oder die Tull-Hommage ‘Voyager’s Homecoming’ zu pathetischen Barock-Project-Statements macht. Das “Rock” in Barock steht definitiv für ROCK. Progressive Rock. Und wenn dann auch noch der Himmel voller Geigen hängt (“The Lost Ship Tavern”), dann darf es auch schon einmal mehr als nur dezent folkig werden.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 12)


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Abbildung: Barock Project