(39:27, CD, Vinyl, Digital; Exile On Mainstream/Cargo, 31.05.2024)
Auf eines kann man sich verlassen – dass es irgendwann ein neues Album von The Antikaroshi geben wird. Zwar nicht in schöner Regelmäßigkeit, aber definitiv gewiss. Das “Three piece from Germoney” offeriert uns drei Jahre nach dem fulminanten “Extract. Transform. Debase.” nun tatsächlich schon sein sechstes Album und ist mit “L’inertie Polaire” (was so viel bedeutet wie “rasender Stillstand”) ganz nah am Puls der wahnsinnigen Zeit. Hier wird eine Frischzellenkur in Noiserock zelebriert, die eine Blutgrätsche hin zu hittigen Hooklines vollführt und die Probleme beim Namen nennt. Fake News (‘Shiny White Teeth’), Kriege (‘Authority’) oder dringend erforderliche Proteste (‘Tang Ping’) – hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, sondern offen präsentiert.
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Zwischen Helmet, Shellac und Wedding Present grooven sich The Antikaroshi beeindruckend und sympathisch ein und verführen gar hin und wieder zu einem verzückten Headbanging (‘Authority’, ‘Tang Ping’). “Rasender Stillstand” – der vom Philosophen Paul Virillio in den 1990ern geprägte und für unsere Zeit geltende Begriff ist auch Intention der Band, die hier mit “L’inertie Polaire” vielleicht ihr geschlossenstes, sicher aber bislang mutigstes Album veröffentlicht hat.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildung: The Antikaroshi
