Teramaze – Eli: A Wonderful Fall From Grace

Teramaze - Eli : A Wonderful Fall From Grace (Wells Music/Import: JFK, 04.04.2024) COVER(56:35, CD, Digital; Wells Music = Eigenveröffentlichung/Import: Just for Kicks, 04.04.2024)
“Nenn’ mir Deinen Lieblings-Beatle und ich sage Dir, wer Du bist.” Kennt noch jemand diesen simplen, aber ganz gut funktionierenden kleinen Psycho-Test? Mit Teramaze ist es (zumindest für den Autor) ein wenig wie mit den Beatles. OK, die hatten vier Sänger, von grandios bis passabel. Aber die mit der Lead-Stimme von – in meinem Fall – John haben mir immer viel mehr bedeutet als alle anderen.
Teramaze haben (inzwischen) zwei Sänger. Für beide würden die meisten Bands, die ich kenne, ohne zu zögern ihre gesammelten Großmütterchen verhökern. Aber die von Bandboss Dean Wells gesungenen Meister-Balladen sind doch noch einmal eine Klasse für sich.

Aber wie gut, dass Geschmäcker unterschiedlich sind. Und auch sehr gut, dass auf “Eli” sowohl Nathan Peachey wie auch Dean reichlich Gesangsparts haben, teils auch gemeinsam.

Generell scheinen Teramaze eine Art Kreativrausch zu durchleben – well, es gibt Schlimmeres für den Fan. Solange dabei ständig derartige Qualität herauskommt wie zuletzt bei der Live-Konserve “Live at 170 Russel”, die seit ihrem Erscheinen im Oktober ’23 Druckstellen auf dem Gewissen des säumigen Rezensenten verursacht. “And The Beauty They Perceive” (Oktober ’21), “Flight Of The Wounded” (Oktober ’22), “Dalla Volta” (April ’23) und allen voran “Sorella Minore” (Mai ’21) – sämtlich Lieblings-Alben…

Nun also kommt mit “Eli: A Wonderful Fall From Grace” (via JFK-Import) der nächste Konzept-Schinken auf den Seziertisch. Doch Sezieren is’ nich’, wieder mal ist bei dieser Band “Bend the knee”- und Anbetungs Modus angesagt. Melbourne’s Finest führen uns in die Story ein:

»We began with a story of betrayal, love, and wonder told through the album “Her Halo” (2015). We continued that tale through to a climactic finish with the epic suite “Sorella Minore”. And now, we have finally brought to you the third instalment of the Halo Saga, to bring the whole story together. We take you not forward in time, but to the very beginning…
“Eli: A Wonderful Fall from Grace” takes us to A Place Called Halo, the circus where it all began in the height of it’s popularity. Eli, a shipwreck survivor discovers the travelling tented landscape, and becomes the star attraction… but at a terrible price.
Along with a full length concept album, we finally release the short story that sparked this spell binding concept all those years ago.
Every story has a beginning, and so has “Eli: A Wonderful Fall from Grace.”«

Eli : A Wonderful Fall From Grace by TERAMAZE

And this beginning is called ‘A Place Called Halo’. Und ist, wie es sich für Anfänge gehört, ein Intro. Von cineastischen Ausmaßen. Hier ist von Anfang an Alarm. Und gurgelnde Fast-Ertrinkens-Geräusche.

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Das sowohl von Dean wie auch Nathan gesungene ‘The Will Of Eli’ bringt uns wieder an die Wasseroberfläche. Fängt uns wieder ein. Wiegt uns mit generell hypermelodischen Gesangslinien und einem der schönsten Refrains auf “Eli”. Kostbare 8:20 Minuten lang. Auf diese Laufzeit kommt das Epos u.a. durch einen ausgedehnten, köstlich “tropfenden” Akustik-Gitarren-Einschub. Und eine ähnlich sanfte Coda – während der Schiffbrüchige endlich das rettende Festland erreicht.

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‘Step Right Up’ hat mit dem tollen Song von Tom Waits nichts zu tun. Sondern ist ein für Nathans Stimme mundgeblasener weiterer Achtminüter.

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‘I Mantissa’ ist ein kurzes, von Vocal Samples getriebenes Interludium. Gefolgt von ‘Madam Roma’, das den ersten Höhepunkt eines durchgängig begeisterten Werks markiert. U.a. wegen der Gitarrensoli.

‘Standing Ovation’ rockt entschlossen los, hat aber auch wieder diese cremige Supermelodik.

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‘Hands Are Tied’ – als der Song das erste Mal lief, habe ich prompt losgeknatscht. Circa ab dem Flügel-Intro, das hier wie eine Ouvertüre funktioniert. Und auch jetzt gerade sind die Wangen nicht so ganz pudertrocken – and the upper lip not as stiff as desirable. Wie mag es sich anfühlen, etwas so majestätisch Schönes zu ersinnen – und dann zu spielen und vor allem zu singen, als gäbe es danach kein Morgen? Diese Kopfstimme… Dieser Stoff macht glücklich. Aber auch abhängig. Unnützes Wissen: Die Band witzelte auf Facebook, “Dean almost deleted the entire “Eli” album because he didnt like it in the end.. true story.”
Da kann man noch im Nachhinein Panikattacken bekommen😉. Wie auch immer – für den Schreiberling ihr schönster Song seit dem ewigen Lieblingslied ‘Stone’. Und sogar die zentrale Frage »Do(n’t) you ever think of me« kommt in beiden vor…

Bleibt uns noch das Titelstück. Longtrack anybody? 14:31, bitte sehr. Inklusive rauchig-verruchten Saxophon-Parts.
“Wonderful” indeed, this fall from grace.
Bewertung: 13/15 Punkten


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Abbildungen: Teramaze/Wells Music