(60:25; CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 21.06.2024)
Hinter diesem Ein-Mann Projekt steckt Komponist und Filmemacher Paulo Chavarria. Nach dem bereits positiv aufgenommenen Erstling “Provenance” aus dem letzten Jahr folgt nun das knapp einstündige Opus “Man On The Shore”, das vom Fund eines toten Mannes in einem Fjord inspiriert wurde. Und sich darüber hinaus mit generellen Fragen wie Leben, Tod und den schmerzhaften Partituren, die dazwischen liegen, auseinander setzt.
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Hörerschichten zwischen Airbag, Riverside, Anathema oder den Cinematikern Au4 sollten dem Album eine Chance einräumen. Denn gerade die vielen schwebenden Parts rufen melancholische Stimmungen hervor. Variable Drums, verspielte Bass Grooves, allerlei orchestrale Synths und der immer etwas eigenwillige Akzent von Paulo punkten nach einigen Hördurchgängen, Jedenfalls wenn man bereit ist, sich auch mal überraschend aus manch elegischer Stimmung verschachtelt heraus proggen zu lassen (‘Modus Operandi’).
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Mit vielen elektronischen, gern auch etwas experimentell angehauchten Soundteppichen im grundsätzlich modern ausgerichteten New Artrock erzielen Tracks wie ‘Kafka World’ spezielle Momente. Die durchgehend orchestralen, sehr pathetischen Melodien sind sicher nicht für jeden Moment der richtige Soundtrack, können sogar wahlweise auch einen Hauch überangestrengt wirken.
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Ozul klingen ernsthaft und durchgehend voller melancholischem Pathos. Dynamische Songs wie das mit feinem Gitarrenspiel beginnende ‘Pariah Caste’ haben einen angenehmen Riverside/Porcupine Tree Einfluss, wissen aber auch verquere Metal Riffs zu integrieren. Ob diese immer so im richtigen Moment platziert werden, kann und sollte der Hörer selbst für sich entscheiden und herausfinden. Düstere orchestrale Keyboards wie im Soundtrack affinen ‘Venus Will Not’ wirken bedrohlich und dystopisch und ein wenig Devin-Townsend-Wahnsinn darf hier das Zepter schwingen.
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Für mich sind Ozul immer dann am stärksten, wenn emotional brüchige Parts die Oberhand gewinnen. Dann erzielt das Mastermind volle Punktzahl und die meist Score-artigen Hintergrundsounds werden perfekt zu akustischen Gitarren addiert. Paulo variiert über die komplette Stunde mit vielen Dynamikentwürfen, stimmlich ist das nicht immer 100 Prozent, die emotionale Dringlichkeit aber jederzeit hörbar und es gibt, so man der Platte die Zeit und den Raum gibt, viele schöne Songs und Parts zu entdecken. Für Freunde des gepflegten New Artrocks mit gelegentlichen Metalausbrüchen und ganz viel Score-Atmosphäre sicher ein Fundus an Ideen, denen man sein Ohr gern leihen mag.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildung mit freundlicher Genehmigung: Ozul