Homecoming – Those We Knew

Homecoming - Those We Knew (Copper Feast, 19.04.2024) COVER(60:36, CD, Vinyl, Digital; Copper Feast Records, 19.04.2024)
Ein Relikt für Liebhaber der langen Rille. Denn unter sieben Minuten geht es bei Homecoming nicht ab. Und auch wenn der Bandname ein wenig heimelige Atmosphären verbreiten möchte, geht es bei den Pariser Postmetallern stellenweise überhaupt nicht heimelig zu. Dafür glänzt das Trio mit einer unglaublichen Bandbreite an Eindrücken und Stilbrüchen, wobei letztere Charakteristik dann trotz allem dem Metal’n Alternative’n Postrock treu bleibt. Es scheint schon ein kleines Wagnis, “Those We Knew” gleich mit dem brockigen ‘Tell Me Something’ zu beginnen, vereinnahmt dieser Track doch gleich einmal siebzehneinhalb Minuten und kommt erst einmal mit Nineties-Grunge Eskapaden, die mit flirrendem Postrock, ambienten Rückzugsoasen und aggressiven Vocals zu einem mächtigen Soundkoloss anwachsen, den man am Stück auch erst einmal verdauen muss.

Those We Knew by Homecoming

Hat man das erst einmal hinter sich, trumpfen Homecoming mit ‘Red Rose’ und AC/DC-Flinkefingerei auf, wobei auch dieser Track mit all dem aufwartet, was den Opener so kurzweilig machte (ja, auch die lauschigen Screams sind wieder präsent). Der rigorose Downfall in fast schon statischen Stillstand bedient dabei die Suspense ungemein. ‘Blood Of My Blood’ haut bezüglich Energie noch einen mehr ‘raus (bezeichnend auch hier wieder der atmosphärische instrumentale Mittelteil), ‘Interlude II’ steigert sich derweil von fast schon sanftem Artrock in mächtigen Postrockpathos. Das elfeinhalbminütige ‘Shores’ und die immerhin auch achteinhalbminütige Vorabauskopplung ‘Gift Of Eyes’ führen die hinsichtlich Abwechslungsreichtum hoch angelegten Intentionen zu einem wahrhaft dramatischen Finale…  Zu Hause ist es doch immer am schönsten!
Bewertung: 11/15 Punkten


Surftipps zu Homecoming:
Facebook
YouTube
Instagram
bandcamp
Spotify
Deezer
last.fm

Abbildung: Homecoming