Brazen – Distance

Brazen - Distance (Re-Echo/Irascible, 14.06.2024) COVER(40:33; CD, Digital, Vinyl; Re-Echo Records/Irascible, 14.06.2024)
18 Jahre Pause gönnten sich die Schweizer, um den Faden mit “Distance” wieder aufzunehmen. Brazen sind für ein Prog Magazin eher ein Randthema, sind sie musikalisch doch eher im hymnischen Alternative Rock mit Indie-Pop-Einflüssen zuhause. Nichtsdestotrotz fliesst die ein oder andere experimentelle progressive Kante im Sound der Schweizer mit ein. Acht neue Songs über knapp 40 Minuten, die im Sound-Gerüst den alternativen Indie Rock der letzten 20 Jahre in sich tragen. Wenn man eine Band wie die energetischen Feeder, die Prog/Post angehauchten Appleseed Cast oder die poppige Seite von Cave In mag, die auch auf ihre Weise fließend ihren Alternative Rock mit Pop- und Indie-Einflüssen geltend machen, dann kommt man Brazen relativ gut auf die Schliche.

Distance by Brazen

Treibende Indie Rocker wie das sonnig und melancholisch hymnische ‘Trialog’ und auch die perlenden R.E.M.-Gitarren im unterschwellig wehmütigen, kämpferischen ‘Storms In The Far’ haben kalifornischen Sonnenuntergangs-Flair. Gesanglich oft im harmonisch mehrstimmigen Bereich agierend lässt man Sunshine Pop-/Spät-Sechziger-Einflüsse in die seeligen Melodien mit einfließen. In Songs wie dem Nineties Alternative Rock-lastigen ‘Running’ variiert man mit kantigen, aber auch wundervoll fließenden Akkorden. Es schleicht sich hier und da in den Riffs und Grooves so manch ein Classic-Rock-Element ein, das lässig und unverkrampft die Soundkulisse erweitert.

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‘Arms Of The Sea’ klingt und beginnt erneut sehr wehmütig in den Vocals, die Band findet aber immer wieder in die Kraft und treibt/rockt erneut mit sehr harmonischen Sixties/Seventies Chorus Lines und Riffs in die Sommernacht. Erneut mit viel Flower Power im Sound fließt folkig das ruhig melancholische ‘Holocene Dies’- ein feiner kleiner Schmerz, der nicht weit vom Sound der genialen Psych Popper Soft Hearted Scientists entfernt liegt.

‘Hey Man’ ist ein von simplen Riffs getragenes stoisches, an die Queens Of The Stone Age angelehntes Statement mit erneut sehr gelungenem Sixties Harmony Refrain, während der Rausschmeißer ‘Bizarre Tragic Hollow Times’ noch mal gut sonnig nach vorne rockt.

“Distance” kommt nach einigen Anläufen gut in die Spur, lebt von seinen vielen feinen Melodien, den stets harmonischen Psych-Pop-Einflüssen der guten alten Classic-Rock-Ära und macht Lust auf mehr.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Line-up:
Thibault Schneeberger – Vocals/Guitars/Bass
Robin Jossen – Guitars
Mark Blakebrough – Drums/Vocals

Abbildung mit freundlicher Genehmigung: Brazen