Vyöni – The Tripoint

Vyöni - The Tripoint (unsigned, 24.04.2024) COVER (45:29, Vinyl, Digital, Eigenproduktion, 24.ß4.2024)
Die Namen sorgen zunächst einmal für Fragezeichen. VYÖNI – nie zuvor gehört. Über das Herkunftsland kann man sich das dann erarbeiten: die norwegische Vokabel für “Sicht” ist nämlich eben jenes “Vyöni”. Und tripoint ist ein Dreiländereck. Und wer steckt nun dahinter? Angesichts des Dargebotenen hätte man durchaus auf eine Band tippen können, die ihre Songs live im Studio eingespielt hat, klingt doch einiges wie eine Jam Session. Doch es handelt sich keineswegs um eine Band, sondern um ein Soloalbum des norwegischen Multiinstrumentalisten Kim-Frode H.Wøhni. Solo im wahrsten Sinne, denn er spielte alles selbst ein, produzierte und komponierte sämtliche neun Instrumentals selbst.

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Hier im Überblick:
Kim-Frode H.Wøhni – electric guitars / bass guitars / Rhodes piano / mellotron / clavinet / saxophone / vibraphone / strings / drum programming / mixing / production.

Was die Spielzeiten betrifft, ist die Streuung ausgesprochen gering, denn sie liegen bei den insgesamt neun Tracks zwischen vier und fast sieben Minuten. Dass der Eindruck einer Live-Einspielung aufkommt, mag hauptsächlich daran liegen, dass hier nicht unzählige Gitarren- und Keyboardsounds übereinander gelegt wurden, sondern es eher spartanisch angelegt ist, wobei die elektrische Gitarre meist den Ton angibt. Die Tasteninstrumente werden meist dezent eingesetzt, wobei immer wieder mal ein Mellotron zu hören ist und für eine leicht melancholische, sehr skandinavische Note sorgt.

Als Anspieltipps eignen sich das schöne ‘The Day After’ sowie das direkt darauf folgende Titelstück. Vereinzelt sorgen auch Saxophon oder Vibraphon für etwas Abwechslung. Durch den besonderen Akzent auf der Gitarre überwiegt der Post-Rock-Ansatz, aber immer wieder tauchen auch feine Symphonic-Prog-Arrangements auf, aber auch mal kleine Ausflüge ins Psychedelische oder Krautrock-artige. Respekt für dieses Debüt eines 1-Mann-Projektes. Als Symphonic Prog Fan würde sich der Schreiberling für das nächste Album einen etwas stärkeren Einfluss der Tasteninstrumente wünschen. Interessantes Album, das neugierig auf weitere Werke macht.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10)


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Abbildungen: VYÖNI