(49:57, Vinyl, Digital, InsideOutMusic/Sony Music, 25.08.2014/03.05.2024)
Bands miteinander zu vergleichen, ist nicht immer fair, bietet sich aber eben manchmal an. Wenn Sigur Rós fröhlicher wären, sie reine Instrumentalmusik spielen würden und die Musik insgesamt prägnanter wäre, mehr Drive hätte, dann würden sie sich vielleicht Maybeshewill nennen. Sehr viel “würde” und “wäre” in einem Satz, deswegen noch ein paar andere Attribute hinterher: Maybeshewill klingen weiträumig, cineastisch, melodisch, ergreifend und auf diesem Album ansteckend positiv. “Fair Youth” ist eine emotional packende Ansammlung an dynamischen Rockstücken, die mehr schweben denn rocken, die mal nach poppigem Indie / Alternative Rock ohne Gesang, mal nach rockmusikalischer Endlosigkeit klingen. Dazwischengezwirbelt feine, fast schon kindlich naive Melodien, die von saitendurchtriebener Romantik vorangetrieben werden. Man schwebt ständig in den höchsten Höhen, schaut weit über den Horizont, hat aber dennoch nicht die Bodenhaftung verloren und meint mitunter, wavige Überbleibsel aus den 80er zu hören. Musik, die ansteckend fröhlich und beschwingt wirkt, stets mit seiner positiven Energie die Mundwinkel nach oben zieht. Mehr als 49 Minuten musikalische gute Laune mit dem gewissen Anspruch, alles ohne jegliche Peinlichkeiten und Plattitüden.
Treffender als Ex-Kollege Kristian Selm 2014 “Fair Youth”, das vierte Studio-Album der englischen Post-And-Progressive-Rock-Truppe Maybeshewill obenstehend beschrieben hat, geht es eigentlich nicht. Daran hat sich auch zehn Jahre später bei der Jubiläumsausgabe der Platte nichts geändert. Doch ist diese “10th Anniversary Edition” nicht einfach ein Reissue des Albums. “Fair Youth” wurde anlässlich seines zehnten Geburtstages rundum erneuert und erscheint heuer in neuem Glanz. Dies trifft sowohl auf das optisch hinreißende, limitierte Vinyl in Opal Hot Pink & Black Marble zu, als auch auf den Sound, denn “Fair Youth” ist vom Bassisten Jamie Ward sowohl remixt als auch remastert worden.
Hierzu meint dieser:
With 10 years more mixing experience under my belt I feel a bit better placed to conquer the wall of sound and get a little more separation between the instruments to really bring out the details of those arrangements. In general, I’ve tried to make things hit a little harder and maybe a bit a more vibrant and technicolour.
So kann man mit Maybeshewill die “Schöne Jugend” jetzt ein zweites Mal erleben. Noch schöner, noch voller, noch satter und voller kleiner Details.
Ohne Bewertung
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Besetzung:
James Collins – drums
John Helps – guitar
Robin Southby – guitar
Jamie Ward – bass
Matthew Daly – keys
Diskografie (Studioalben):
“Not For Want Of Trying” (2008)
“Sing The Word Hope In Four-Part Harmony” (2009)
“I Was Here For A Moment, Then I Was Gone” (2011)
“Fair Youth” (2014)
“No Feeling Is Final” (2021)
Surftipps zu Maybeshewill:
Homepage
Facebook
Instagram
Twitter/X
Bandcamp
Soundcloud
Reverbnation
Youtube Music
YouTube
Spotify
Apple Music
Deezer
Tidal
last.fm
Setlist.fm
Discogs
MusicBrainz
ProgArchives
Wikipedia
Rezensionen:
“No Feeling Is Final” (2021)
“Fair Youth” (2014)
Konzert- & Festivalberichte:
19.05.23, Gent (BE), Viernulvier, Dunk!Festival 2023
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.