Peter Hammill – Been Alone So Long, The Naked Songs Tour, Bremen 1985

(46:47,49:50, CD, digital, MiG Music, 26.04.2024)
Aus dem Hause Hammill gibt es bekanntlich reichlich Live-Material, was angesichts der langen Karriere dieses Künstlers und seiner häufigen Auftritte nicht weiter verwundert. Dass im gleichen Jahr bereits ein Live-Album namens „The Margin“ erschien (später auch in einer erweiterten Doppel-CD Fassung), wirft natürlich die Frage auf, inwiefern die Anschaffung eines weiteren Tondokuments aus dieser Zeit Sinn macht. Trotz der Tatsache, dass es ein Drittel Überschneidung mit “The Margin” gibt, lohnt sich die Anschaffung für den Hammill Fan sehr wohl, denn es gibt einen entscheidenden Unterschied: bei “The Margin” handelt es sich um Peter Hammill and The K Group, während das vorliegende Werk ein reines Soloalbum ist, was auch den Titel-Anteil “the naked songs” erklärt.

1985 war also offenbar ein recht Tour-intensives Jahr für Hammill. Die Songs auf diesem Album wurden am 8. März im Schauburg Theater in Bremen aufgenommen. In den liner notes erwähnt der Protagonist, dass er bis dato zweimal in Bremen aufgetreten ist, beide Male unter der Federführung von Radio Bremen, und beide Male für ihn erinnerungswürdige Auftritte. Einmal mit Van der Graaf Generator, und zwar 1970 mit einer Aufnahme für den legendären “Beat Club”. Und zweitens nun eben diese Veranstaltung, auf der er seine Songs ohne weitere Unterstützung vorstellte, also Hammill pur, entweder an der Gitarre oder an den Tasten. Entsprechend klingen die Songs auf das Wesentliche reduziert und dank seiner emotionalen Performance auch ausgesprochen intensiv. Dabei geht er gesangstechnisch bisweilen auch an Grenzen, da er sich die Seele aus dem Leib singt, was vermutlich für so manchen Prog-Fan genau der Punkt ist, wo er/sie eben nicht mit seiner Musik klar kommt. Oder sie eben liebt. Der Schreiberling gehört eher zur zweiten Kategorie, aufgewachsen mit Top-Alben wie “The Silent Corner and the Empty Stage“, „Over“ und „Chameleons in the Shadow of the Night“, mit denen das Interesse für diesen Künstler und seine legendäre Band Van der Graaf Generator begann.

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Weitere Informationen

Auf besagter Tour hat er einen bunten Querschnitt aus seinem Schaffen im Angebot. Das umfasst nicht nur seine Solo-Alben “Patience”, “pH7”, “The Future Now”, “Sitting Targets”, “In Camera” und oben erwähntes “Silent Corner…”, vertreten durch ‘Modern’ und ‘the Lie’, sondern auch Songs seiner Band Van der Graaf Generator. So sind zum Beispiel zwei Songs von “Still Life” (inklusive Titelsong) und ein Stück vom 1970er Album “The Least We Can Do Is Wave to Each Other” zu hören.

Der Künstler gibt in seinem Kommentar selbst zu, dass er kein Perfektionist ist und die vorliegende Aufnahme wahrlich nicht perfekt ist, aber eben genau seine damaligen Auftritte gut wiedergibt und eine echte Live-Atmosphäre mitbringt. Empfehlenswertes Live-Album!
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)


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Abbildungen: Peter Hammill/MiG