(CD, Digital; HMG Records; 23.05.2024)
Man mag es ja kaum glauben, aber die in unseren Breitengraden noch wenig präsente US Melodic/Progressive Rock Band PANGÆA hat bereits gute 35 Jahre auf dem Buckel. Die Bandgeschichte begann 1995 als Artica, um dann 1996 den aktuellen Name PANGÆA zu erhalten. In Anbetracht des schnelllebigen Musikbusiness schon eine beachtliche Biographie. Was die aus Houston, Texas stammenden Musiker betrifft, sollten diese selbstverständlich nicht mit einer der ähnlich oder gleichlauteten Formationen, wie z.B. der australischen Punk und Metal Band verwechselt werden. Ob der Name der hier angesprochenen Band vom Super- bzw. Urkontinent (der alle im erdgeschichtlichen Zeitalter des Perms vorhandenen Landmassen der Erde umfasste) hergeleitet wurde, ist an dieser Stelle nicht zu klären. Sicher ist allerdings, dass die US Amerikaner bzw. die Gebrüder Schenck nach 22 Jahren der Funkstille erneut durchstarten.
Offiziell veröffentlichte die Gruppe bisher drei Alben, “The Rite Of Passage” (1997), “Welcome To The Theatre” (1998) und “A Time And A Place” (2003). Ihr aktuelles Werk heißt “Beowulf”. Dabei bleiben sich die Amis musikalisch treu und präsentieren in gewohnter Art und Weise ihren Stilmix aus Classic Rock, Melodic Rock, AOR, Heavy Metal und Neo Prog samt einer ordentlichen Prise “britischen” Progressive Rocks. Hier und da werden Erinnerungen an Journey oder die Briten von Arena geweckt, auch gibt es Ansätze, die an Styx oder Starcastle erinnern. Dennoch darf PANGÆA durchaus als eine eigenständige Formation angesehen werden, die nicht mit aller Gewalt klingen möchte wie einige bislang erfolgreichere Vertreter des Progressive Rock Genres. Damit ist bereits vieles vorweg genommen und die Schublade geöffnet, melodisch eingängig und typisch amerikanisch perfekt, so sind PANGÆA. Für den ein oder anderen dürfte der neuerliche Auftritt schon fast zu glatt erscheinen. Was auch nicht verwunderlich ist, da zum wiederholten Male kein Geringerer als Robert Berry (u.a. Three, GTR, Ambrosia, The Greg Kihn Band, Spirits Burning) als Produzent und Musiker tätig wurde. Doch ganz so glatt wie angedeutet sind die Amerikaner dann doch nicht auf diesen sieben Tracks, zeigen sie sich doch auch von ihrer progressiveren Art, was dem Album definitiv gut tut.
Will man die Stärken PANGÆAs beschreiben, liegen diese eindeutig beim wohldosierten Einsatz der Keyboards und den Gesangsharmonien. Dabei sticht besonders die angenehme Stimme von Steven Osborn heraus. Neben der bereits erwähnten musikalischen Ausrichtung hat das Album natürlich auch eine Geschichte. Ob der Albumtitel “Beowulf” sowie die Lyrics in Gänze auf dem frühmittelalterlichen epischen Heldengedicht basieren, sei einmal dahingestellt, spielt allerdings für die Gesamtbetrachtung auch keine entscheidende Rolle. Den Texanern ist ein ordentlicher Nachfolger gelungen. Dabei soll am Ende nicht unerwähnt bleiben, dass PANGÆA nach ihrer Reunion auch ihren zuvor erschienenen ersten drei Alben ein neues Mastering und Artwork verpasst und die Wiederveröffentlichungen zusätzlich mit Bonus-Material aufgewertet haben.
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PANGÆA, eine eher unbekannte amerikanische Band, macht mit ihrem Album “Beowulf” einen durchweg positiven Eindruck. Es bietet Liebhabern des zugänglichen Progressive Rock die Chance, ihre Sammlung um eine vielversprechende Gruppe zu erweitern.
Bewertung: 11/15 Punkten
Line-up PANGÆA:
Darrell Masingale (Guitars)
Steven Osborn (Vocals, Guitars)
Ron Poulsen (Bass)
Andi Schenck (Drums, Percussions)
Corey Schenck (Keyboards, Guitars)
Robert Berry (Producer)
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Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: PANGÆA/ HMG Records