(43:35, CD, Vinyl, Digital; Tonzonen Records/Soulfood, 19.04.2024)
Nein, nein, No Man’s Valley machen sich auf ihrem neuen Album nicht zum Horst, sie kommen aus Horst. Aus Horst in den Niederlanden. Das Doppel im Albumtitel macht dabei vollkommen Sinn, kann man in “Chrononaut Cocktailbar/Flight Of The Sloths” doch eine Zweiteilung erkennen. Nämlich in die Song-orientierte erste Seite sowie die Jam-lastige und dann auch nur einen Titel vorweisende zweite. Tief mit Swamp-Dark-Psych-Bluesiger Extravaganz verwachsen, scharwenzeln No Man’s Valley schon einmal in Refugien der Doors, des Gun Clubs, Nick Caves oder Madrugadas, bügeln alle hier gesammelten Eindrücke glatt, nur um das Resultat dann mit eigenen Erkenntnissen und Intentionen zu bearbeiten.
Die Keyboards dräuen trunken und übertragen diese Stimmung auf die “Restband”, wobei Sänger Jasper Hesselink diesen Zustand schon im Opener ‘Chrononaut Cocktailbar’ leicht schwankend präsentiert. ‘Love’ weckt bezüglich seines Sixties-Partyfeelings Erinnerungen an die 22 Pistepirkko. ‘Seeing Things’ ist eine gespenstische Geisterbeschwörung mit Twang-Guitar und einem Hesselink auf Valium, ‘Shapeshifter’ ein Dunkelblues mit Post-Punk-Attitüde. Und dann ‘Flight Of The Sloths’ – der achtzehnminütige zweite Teil das Albums, der die Stärken der Band bezüglich intensiver Schwarzmalerei noch einmal potenziert und sich nach einem langsamen Herantasten in einen verzückten psychedelischen Trip ergeht und so einmal mehr den “Lizard King” erweckt.
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 12)
Besetzung:
Jasper Hesselink – vocals
Christian Keijsers – guitars
Rob Perree – bass
Ruud van de Munckhof – keys
Dinand Claessens – drums
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Abbildungen: No Man’s Valley / Creative Eclipse / Tonzonen