(1:04:00; Vinyl (2 LP), CD, Digital; Zenna Records (Eigenveröffentlichung), 05.05.2023)
Es war April 2023, als ich die Vorlage für die Rezension von “Witchy Activities And The Maple Death” erstellt habe, ohne zuvor mit dem Album bemustert worden zu sein. Ich hatte lediglich die erste Single-Auskopplung ‘8 Prinzessinnen’ zu Ohren bekommen. Diese hatte mich so geflasht, dass mir schon während des Hörens klar wurde, dass in diesem Jahr kein Weg an der Monika Roscher Bigband vorbeiführen würde. Komme was wolle. Dass “Witchy Activities And The Maple Death” zu den besten Alben des Jahres 2023 gehören würde, war mir dann spätestens nach dessen erstem Hördurchgang bewusst geworden. Eine Besprechung des Albums war also Pflichtsache.
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Doch der musikalische Aberwitz, den ich auf dieser Platte vernahm, überforderte mich auch schnell. Es verschlug mir regelrecht die Sprache. Derart, dass ich nicht dazu in der Lage war, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Und so lähmte mich die Krankheit der Aufschieberitis umso mehr, je weiter die Zeit fortschritt. Zwischenzeitlich hatte die Monika Roscher Bigband auch die Kollegen der schreibenden Zunft begeistert. Journalisten aus den Bereichen Indie, Jazz, Prog Rock und Post Rock hatten ein gemeinsames Konsens-Album gefunden. Die Monika Roscher Bigband heimste verschiedene Preise ein, darunter den Deutschen Jazzpreis als Komposition des Jahres für ihre Single ‘8 Prinzessinen’.
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Monika Roscher wurde mit ihrem Orchester auf Jazz Festivals wie auf Rock Festivals eingeladen. Das Ensemble spielte in der Hamburger Elbphilharmonie genauso wie auf dem legendären Fusion Festival. Ich selbst verpasste die letztjährige Tour und konnte das Ensemble erstmals im Mai 2024 auf den Bonner Jazz Tagen live erleben. Mit dem Ergebnis, dass mich die 18 Musiker regelrecht wegbliesen und die Barriere, endlich eine Rezension zu schreiben, für einen Moment noch weiter anwuchs. Warum eigentlich?
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Weil auf “Witchy Activities And The Maple Death” derart viel passiert, dass es für einen Rezensenten ohne Musik-theoretischen Hintergrund quasi unmöglich ist, dem ganzen Geschehen gerecht zu werden.
Denn Monika Roschers Ensemble ist zwar eine Bigband, doch spielt diese eine Musik, die für eine solche eher untypisch ist. Tief geprägt vom Progressive Rock gibt es mit ‘Witches Brew’ gar eine gut zwölf-minütige Suite in sechs Teilen. Monika Roscher selbst bezeichnet ihre Musik gerne als Math Jazz. Ein Begriff, der in diesem Falle nicht nur eine leere Worthülse ist, um die Komplexität der Kompositionen zu beschreiben, sondern der tatsächlich wörtlich genommen werden muss. Denn die Band-Leiterin hatte tatsächlich zum Taschenrechner greifen müssen, um kalkulieren zu können, wie die verschiedenen Instrumente, nach sich ständig ändernden Takten, wieder in Harmonie zueinander finden konnten. Gleichzeitig ist “Witchy Activities And The Maple Death” aber auch ein Album, das unheimlich leicht daherkommt, denn die vielen Solisten versprühen regelrechte Freude mit ihren Instrumenten. Zudem setzt Monika Roscher mit ihren schrägen Texten über Hexen und die Apokalypse einen unheimlich unterhaltsamen Gegenpol.
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Ach was schreib ich hier eigentlich.
Eigentlich muss man diese Platte selbst hören, damit man sich ein echtes Bild machen kann!
Also: Kopfhörer auf. Lasst das Hexenfeuer lodern!
Bewertung: 14/15 Punkten
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Diskografie (Studioalben):
“Failure In Wonderland” (2012)
“Of Monsters And Birds” (2016)
“Witchy Activities And The Maple Death” (2023)
Surftipps zu Monika Roscher Bigband:
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Abbildungen: Monika Roscher Bigband