Matt Page – Apocalypse Garden

(57:38; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Just For Kicks Music, 03.05.2024)
Dream The Electric Sleep sind längst eine Hausnummer in Sachen modernem Alternative/Progressive Rock. Wie alle anderen Menschen auch musste sich Frontmann Matt Page den Isolationszeiten durch Covid stellen, fand zum Glück durch heilende Reduktion und Songs schreiben sein Ventil. Das letzte Album der Hauptband selbst liegt nicht lang zurück (Dream The Electric Sleep “American Mystic”), will Matt mit diesen im Winter 2021 geschriebenen Songs diese Zeit aufgearbeitet wissen.

“Apokalypse Garden” ist – wie nicht anders zu erwarten – allein schon wegen der stimmlichen Parallelen nah am Band-Sound, wirkt aber insgesamt etwas persönlicher, phasenweise reduziert und intimer. Die Stilistik, die auch im letzten DTES-Album sehr in die Breite ging, sei es durch AOR, Acoustic Americana und klassischer Seventies Retro Prog, findet sich auch hier über knapp eine Stunde in vielerlei Einflüssen wieder. Die hohe emotionale Stimme bleibt der zentrale Fokus, der bei aller Melancholie stets positive energetische Flow ist auch hier omnipräsent. Ob kleine elektronische Loops, akustische Gitarren, die meist orchestrale, rockige Ausrichtung lassen “Apocalypse Garden” wie von selbst seinen Platz in der Diskographie des Musikers finden. Songs wie ‘Waiting For A Return’ oder ‘Moon And Wail’ sind in ihrer Einfachheit und Klarheit nah am klassischen Songwriter Pop/Rock.

Die melodische Seite der frühen Siebziger, die Pop-Einflüsse der Achtziger, der Alternative Rock der Neunziger (‘Chasing The Sun’) – all das fließt abwechslungsreich durch die elf Songs. Immer ein wenig Steven Wilson in den mehrstimmigen Harmony Vocals, nimmt ein Page an die Hand, lässt Licht hinein und macht auch diese zu einer kommenden Sommerplatte. Aufgenommen und produziert wurde auch hier wieder durch Nathan Yarborough, der erneut das Orchestral-Hymnische mit nie überproduzierten Rocksounds verbindet und angenehm down to earth in Sachen Produktion bleibt. Es sind keine Übersongs auf diesen Album, alles fließt natürlich und zwischen mal rockigen, mal minimal ruhigeren Songs darf man sich über ein erneut sehr kurzweiliges Album freuen.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Cover: Mit freundlicher Genehmigung von Just For Kicks Music