Kilbey Kennedy – Premonition K

Kilbey Kennedy - Premonition K (Easy Action, 05.04.2024) COVER(48:05; CD, Digital, Vinyl; Easy Action, 05.04.2024)
Der Frontmann von The Church ist offenkundig in einem ausufernden Kreativhoch, anders kann man sich die Flut an wirklich starken Alben in den letzten ca. 15 Jahren nicht erklären. Nach dem zuletzt erneut sehr schönen The-Church-Werk “Eros Zeta & the Perfumed Guitars” nun erneut ein einfach nur wunderschönes neues Werk mit Kreativ-Partner Martin Kennedy (All India Radio). Die kosmisch-elektronische Schlagseite, das musikalische Fundament, das Kennedy ohne qualitative Einbußen seit Jahren als Teppich auslegt, weiß der bereits bald 70-jährige Jungbrunnen Kilbey mit seinen jederzeit prägnanten Vocals erneut auf atemberaubend schöne Weise für sich zu nutzen. Space Rock, ätherischer Pop, New Artrock, Wave und Electronica verschmelzen erneut mit einer Leichtigkeit und unendlich viel Tiefgang zu einer musikalischen Reise/Trip. “Premonition K” brilliert im Vergleich zu den Vorgängern mit eher kurzen Songs, was temporär bei so unglaublich melancholischen, Pink-Floyd-nahen Meisterwerken wie ‘Breaking The Fourth Wall’ oder die mit female vocals unterstützten ‘My Better Half’ sowie das rockige ‘The Song That Wrote Itself’ fast schon zum Sündenfall werden, da es hier ohne weiteres in epische Ausmaße hätte ausarten dürfen.

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‘NDE’ hat ein Black-Sabbath-Riff, das mit orchestralem Dream Pop und wundervoll epischer Melodie fusioniert – strange, but beautyful. Die Musik springt dank der warmen elektronischen Sound-Teppiche und den fast schon “gothischen” Gitarren-Akkorden immer wieder in kosmische Sphären ab – sei es im gitarrenlastigen, ebenfalls viel zu kurzen ‘The Contender’ oder dem sehnsüchtigen, dunklen ‘The Ouija Board’. Kongenial entzieht man sich immer wieder jeder Kategorie, ‘Whispered Voices On Tape’ ist in knapp drei Minuten ein in Hall getränktes, mit Sprechgesang ausgestaltetes Kleinod, integriert wie beiläufig hoch melodische atmosphärische Bassläufe zu den kosmischen Synths. Überhäuft mit tonnenweise Wehmut und Melancholie seufzt und schmachtet sich Kilbey durch das tieftraurige ‘Menace In The Past’ – man darf nun ohne Angst ins unbekannte Nichts abspringen. Auch auf die Gefahr hin, sich zu wiederholen, Kilbey und Kennedy lassen seit Jahren ein gelungenes Release voller schöner Melodien dem nächsten folgen, welche sich nur in den konzeptionellen Ausrichtungen unterscheiden. Für die neue Platte waren es offensichtlich kürzere Tracks, so manch ein Long Track hätte es sein dürfen – aber dies ist kein wirklicher Kritikpunkt. Erneut ein bärenstarkes Release voller ätherischer Melodien, Melancholie, Epik und Atmosphäre – Danke dafür.
Bewertung: 13/15 Punkten


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Cover: Kilbey Kennedy, Easy Action Records