(57:25, CD, Digital; Caerllysi Music/Just For Kicks, 15.03.2024)
Während in seinem Heimatland weiterhin der Angriffskrieg tobt, bleibt dem in Charkiw geborenen Ukrainer Antony Kalugin nichts anderes übrig, als seine Sorgen, Ängste und Gefühle durch Musik zu kompensieren. Seinen verdienten Bekanntheitsgrad hat sich der talentierte Musiker, Komponist, Designer und Produzent über die Jahre hinweg mit zahlreichen Projekten und Veröffentlichungen hart erarbeitet. Nicht nur in Fachkreisen werden seine Alben stets sehr gelobt, sind sie doch in der Regel von hoher musikalischer Qualität. Vor allem Freunde des melodisch symphonischen Retro-/ Neo Progressive Rocks kommen bei ihm voll auf ihre Kosten. Zuweilen bedient sich der Musiker musikalisch auch bei Folk, Jazz, Electronic sowie Klassik und deckt damit eine große Bandbreite diverser Genres ab.
Bekannt ist Kalugin auch für seinen umfangreichen Output – dabei den Überblick zu behalten, ist eine wahre Kunst, zumal diese Alben wie gesagt stets auf hohem Niveau produziert wurden. Mit “Messages From Afar: Second Nature” setzt Antony Kalugin seine musikalischen Ausflüge zu früheren Veröffentlichungen fort, dabei steht im Vordergrund, seine Ideen und Kompositionen auf Basis des ursprünglichen Materials weiterzuentwickeln. Es begann 2017 mit “Messages from Afar: First Contact” gefolgt von Kalugin´s Sunchild “Messages from Afar: The Division und Illusion of Time” aus dem Jahr 2018. Qualitativ unterscheidet sich der aktuelle Longplayer nicht wirklich von seinen Vorgängern, auch diesem eigenständigen Werk kann man ein gewohnt hohes Niveau attestieren. Das Album startet mit reichlich Tastenklängen und erheblichem Electronic Feeling. Es bleibt allerdings nicht dabei, Kalugin bedient sich ebenso beim melodischen Smooth Jazz und eingängigem Fusion Rock. Zwischendurch darf es auch einmal ein bisschen Pat Metheny-Feeling sein. Vereint mit Progressive Rock ergibt sich daraus eine angenehme und hörenswerte Mischung, die zu gefallen weiß und gut ins Ohr geht. Die Kompositionen sind sehr ausgewogen, nicht zu komplex aber auch nicht zu oberflächlich strukturiert. Ob instrumental oder vocalbetont, gleichermaßen hat das Album schöne Passagen zu bieten. Dabei soll nicht unterschlagen werden, dass kein Geringerer als Camel-Bassist Colin Bass es sich nicht nehmen ließ, bei ‘Bright Little Star’ die Lead Vocals zu übernehmen. Abgerundet wird dieses äußerst gelungene Album einerseits durch die drei Bonus Titel, andererseits durch das von Igor Sokolskiy erneut liebevoll und vielfarbig gestaltete Artwork.
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Mit seinem symphonisch jazzigen Touch und einigen gar pastoralen Akzenten kann Antony Kalugin alias Karfagen auch mit seinem aktuellen Album überzeugen. Seine Fans werden es ohnehin lieben und die Sammlung erweitern, für alle anderen ist ein Hörversuch eine Empfehlung wert.
Bewertung: 12/15 Punkten
Line-up / Musiker Karfagen:
Antony Kalugin (Sunchild, Hoggwash, AKKO, AKP) / Keyboards, Vocals, Percussion, additional Guitar & Bass (1,7)
mit:
– Colin Bass (Camel) / Vocals (7)
– Maria Panasenko / Lead Vocals (4)
– Ivan Goritski / Drums
– Dmytro Ignatov / Electric & Acoustic Guitars
– Max Velychko / Guitars (5)
– Konstantin Ionenko / Bass
– Yan Vedaman / Saxophones
– Vladislav Karbovskyi / Bass (3,6,8)
– Alexandr Ignatov / Keyboards (10)
– Igor Sokolskiy / Cover Artwork
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Rezensionen:
“Karfagen Reviews 2015-2023
Abbildungen: Antony Kalugin/Karfagen/Caerllysi Music