Inter Arma – New Heaven

Inter Arma - New Heaven (Relapse Records, 26.04.2024) COVER(41:46; Vinyl, CD, Digital; Relapse Records, 26.04.2024)
Nachdem unser Roadburn-24-Erlebnis mit Wiegedood und Arms And Sleepers sehr gechillt angefangen hatte, war der Donnerstags-Auftritt von Inter Arma ein wahrer Schlag in die Magengrube. Denn Inter Arma feierten die Live-Premiere ihres aktuellen Albums “New Haven”. Und dessen Opening- und Titel-Track fühlte sich an wie die geballte Kraft aus Wut, Hass, Ekel und Zerstörung. Death Doom der furchterregenden Art mit Schlagzeug-Gebretter aus dem Black Metal und aberwitzigem Gitarren-Gefrickel.
 
 

Genau wie ihr Auftritt beim Roadburn es war, so ist auch “New Haven” eine Art musikalische Reise. Denn das Album, obwohl man es anfangs kaum wahrnehmen kann, entwickelt sich stilistisch langsam, aber fortlaufend weiter, sodass man – am Ende angekommen – so verschiedene Genres wie Sludge, Dark Wave, Prog und Blues durchlauen hat, ohne sich jemals komplett aus dem Death Doom verabschiedet zu haben. Die erste stilistische Überraschung ist dabei das schleppende Instrumental ‘Endless Grey’, dessen bittersüßes Gitarren-Gejaule so ergreifend ist, dass man sich mit einer Flasche Rotwein bei Kerzenschein einschließen möchte. Unverständlich, wie man dieses Stück so abrupt enden lassen kann, gerade wo es seinen dramaturgischen Höhepunkt erreicht hat.

Doch ‘Gardens In The Dark entschädigt mit seiner dichten Dark-Wave-Atmosphäre und den passenden tiefen Clean Vocals, die einen wenig der Stimme von Nick Cave ähneln.
‘The Children The Bombs Overlooked’ verbindet Death Doom und Dark Wave und bleibt insbesondere wegen seiner wuchtigen Drums in Erinnerung. ‘Concrete Cliffs’ kann insbesondere mit einem ausladenden Gitarren-Solo imponieren, das jeden Prog-Fan in Verzückung versetzen sollte.

Und das abschließende ‘Forest Service Road Blues’ ist dann tatsächlich tieffinsterer Blues Rock mit melancholischen Streichern. Wer auf Madrugada steht, sollte in dieses Stück unbedingt einmal reinhören. Es ist der absolute Kontrast zum Opener ‘New Haven’, aber doch irgendwie der passende Abschluss für dieses vielseitige Werk.
Kein einfacher, aber lohnenswerter, starker Tobak. Man sollte nicht schon nach dem ersten Stück aufgeben.
Bewertung: 10/15 Punkten


New Heaven by Inter Arma

Inter Arma - New Heaven (Relapse Records, 26.04.2024)
Credit: Jonah Livingston

T.J. Childers – Drums, Percussion, guitars, lap steel, piano, noise
Trey Dalton – Guitar, synthesizers, mellotron, vocals
Joel Moore – Bass, synthesizers, tape loops, samples, and noise
Mike Paparo – Vocals
Steven Russell – Guitars

Diskografie (Studioalben):
“Sundown” (2020)
“Sky Burial” (2013)
“Paradise Gallows” (2016)
“Sulphur English” (2019)
“Garbers Days Revisited (2020)
“New Heaven” (2024)

Inter Arma - New Heaven (Relapse Records, 26.04.2024)
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