(52:31; CD, Blu-ray, Digital; Cherry Red Records/, 29.03.2024)
Musikfans der späten Pink-Floyd-Phase dürften wissen, dass Andy Jackson als Toningenieur bei deren “Comeback” eine wesentliche Rolle spielte. Dass er aber auch bereits 1990 beim Album “Elyzium” der britischen Band Fields Of The Nephilim eine Hauptrolle an den Reglern spielte (zum Teil mit David Gilmour) ist den meisten wohl nicht so geläufig, erklärt aber teilweise die spätere Zusammenarbeit mit Pink Floyd unter der Gilmour-Phase.

Wenn man das alles weiß, dann ist man auch nicht weiter von seiner Soloarbeit überrascht. Alle seine bisherigen Alben trugen unverkennbar die Handschrift der späten Phase der, in den End-Sechzigern viele Eltern überfordernden, Band aus Großbritannien. Eine Menge Soundschnipsel (ein anderes Wort fällt mir eigentlich nicht ein) erinnern doch sehr an diese Zeit des Aufbruchs im progressiven Rock, sind aber natürlich mit den technischen Spielereien unserer heutigen Zeit produziert. Ob man das nun gut findet oder eher ablehnt, hängt eventuell mit dem musikalischen Background des Hörers zusammen. Eines ist aber definitiv nicht diskutierbar: der Klang ist über alle Maßen erhaben und fordert selbst hochwertige High-End-Anlagen bis an ihre Grenzen. Klanggurus werden somit, wie immer bei Andy Jackson, in Jubelstürme ausbrechen, wegen dieses Erlebnisses für die Ohren.

Ansonsten reiht sich sein neuestes Werk nahtlos in seine bisherigen Veröffentlichungen ein. Wer also auf ruhige Sounds mit sagenhaftem Klang steht, der ist hier richtig. Wer aber sagenhafte Kompositionen liebt, der wird leicht enttäuscht sein. Mir persönlich ist zu viel Leerlauf auf diesem Album, obwohl der Musiker mit seinen wirklich tollen Klangexperimenten immer wieder zum Staunen verführt. Meine Bewertung ist somit zwiespältig, was mir doch recht selten passiert. Klanglich ist dieses Album ‘ne klare 15, musikalisch…, siehe unten. Für ruhige Stunden dennoch eine Empfehlung. Vielleicht kommt mir der Appetit noch beim Verdauen.
Bewertung: 9/15 Punkten

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