The Lunar Effect – Sounds Of Green And Blue

The Lunar Effect - Sounds Of Green And Blue (Svart Records, 12.04.2024) COVER(40:20; Vinyl, CD, Digital; Svart Records, 12.04.2024)
Mit dem Debüt “Calm Before The Calm” landete das Londoner Quartett im Jahre 2019 bereits einen kleinen Achtungserfolg innerhalb der Vintage-/Stoner-Szene. Mit “Sounds Of Green And Blue” wird über 40 Minuten alles aufgefahren, was zwischen Classic Rock, Psychedelic/Vintage/Stoner und auch klassischem Grunge Wirkung erzielt. Die Produktion ist dermaßen auf den Punkt, heavy ohne Ende und dabei glasklar. Die beiden Einsteiger ‘Ocean Queen’ und ‘Flowers For Teeth’ sind für Freunde von Led Zeppelin im Hier und Jetzt ein Leckerli ohne Wenn und Aber. Die Gitarren/Drums sind so dermaßen kompakt, schieben und drücken die ganze Zeit und trotz der dicken Luft, die dabei entsteht, gelingt es Sänger Josh Gosling spielerisch auf höchsten Niveau, seine einfach nur geilen Vocals leichtfüßig on top zu performen.

Spätestens ab dem dritten Track ‘Colour My World’ tauchen auf kongeniale Weise Alice In Chains, wahlweise im Besonderen das legendäre Side Project Mad Season vor dem geistigen Auge auf – Temple Of The Dog und Soundgardens  Chris Cornell kann man auch nicht so ganz aus der Wahrnehmung stoßen. Intensiv wie lange nicht wird hier bluesiger Hardrock/Grunge intoniert, der Refrain ist nur Wahnsinn, erinnert mich wie lang nicht mehr an diese alten Glanztaten – danke dafür! Man geizt nicht mit fordernden Gitarren-Soli, der Song ist im schweren schleppenden Groove einfach nur ein verdammter Hit – was ein Gesang dazu. Mit ‘In Grey’ ist man wieder in diesem High-Volume-Halb-Balladen-Stil mit Saft und Kraft, großer Geste, eindringlicher Melodik. Classic Hard Rock trifft hier erneut auf alternativen Grunge Rock.

Teapot of the Week
“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW15/2024
Gosling ist ein Hammer-Fronter in jeder Sekunde, da würde wohl selbst der Ex-Fronter der Seattle-Helden Layne Staley (R.I.P.) schelmisch aus seinem Grab hinüber grinsen. Qualitativ ohne Aderlass geht es mit Doors-infizieren Melodien, mit toller Piano Line und ausladend bluesiger Geste in ‘Middle Of The End’ weiter – auch dieser Song ist einfach nur ein f…… Hit. ‘Pulling Daisies’, auch als Video-Clip veröffentlicht, hat natürlich Hit-Appeal – die Rival Sons oder The Tea Party zu ihren stärksten Zeiten lassen grüßen. Bluesig, Road-Movie-like klingt ‘I Can’t Say’, der Led-Zeppelin-Move schwingt erneut dominant mit, die Produktion lässt es vortrefflichst scheppern. Das pathetische Piano-getragene ‘Fear Before The Fall’ gemahnt in seiner Grandezza an große Queen-Momente, während die abschließende Ballade ‘On The Story Goes’ fallabschließend nochmal eine Fußnote unter ein bärenstarkes Rock-Album setzt, das es in sich hat und zeigt, es geht immer noch was in Sachen härterem klassischen Rock. The Lunar Effect speisen aus all dem Guten aus bald 60 Jahren Rock-Musik ihre Einflüsse, sind absolut top produziert und haben fast durchgehend Killer Tracks am Start. Ein Album für den aufgedrehten Lautstärke-Regler, welches Freunde aus Classic Retro Rock, Grunge und modernem Hardrock begeistern sollte – ich bin es zu 100 Prozent!
Bewertung: 13/15 Punkten


Tracklist:
01 ‘Ocean Queen’
02’Flowers For Teeth’
03’Colour My World’
04’In Grey’
05’Middle Of The End’
06’Pulling Daisies’
07’I Can’t Say’
08’Fear Before The Fall’
09’On The Story Goes’

The Lunar Effect - Sounds Of Green And Blue (Svart Records, 12.04.2024)
Credit: Rakkan

Besetzung:
Josh Gosling – Voice
Jon Jefford – Guitars
Dan Jefford – Drums
Brett Halsey – Bass

Diskografie (Studioalben):
“Calm Before The Calm” (2019)
“The Lunar Effect – Sounds Of Green And Blue” (2024)

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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.