(52:15, Digital; Eigenvertrieb, 13.10.2023)
Die Gewichtung des Trios aus dem amerikanischen Boulder in Colorado ist ganz klar. So gibt man erst einmal selbst Zeitgenossen wie Tool, A Perfect Circle oder Opeth als verbindende Links an, was, genehmigt man sich “Emergence”, das vierte Album von Source, auch nicht von ungefähr kommt. Der Bass von Pascal Faurie, im Grunde auch die Bank der Band, agiert als eigenständiges Melodieinstrument und knarzt beziehungsweise matscht sympathisch, Benjamin Gleason sucht sangestechnisch die Nähe zu einem Maynard James Keenan und Gitarren-mäßig die zu Adam Jones (obwohl er sich hin und wieder, wie etwa im treibenden ‘Vesica (The Path In)’ solistischer Progressivität auslebt), derweil Justin Mirack kunstvolle Figuren auf die Schlagzeugfelle hämmert.
Schon mit ‘Crack In The Shell’, dem Opener, wissen Source mittels Piano-Sentimentalität und angespannter Atmosphäre Lust auf Mehr zu verbreiten, der Übergang in den zehnminütigen Titelsong ist ob seiner Suspense einfach nur als gelungen einzustufen. Allerdings gelingt es der Band, vor allem in den Longtracks, nicht immer, die Spannungen zu halten, da man sich zu lange mit Belanglosigkeiten aufhält. Ein ‘The Betrayed’ greift die balladesken Stimmungen des Openers noch einmal auf, ehe es mit dem heftigen ‘Bitter’ und dem fulminanten Endspurt ‘Mandala’ noch einmal dramatisch wird (wobei Gleason gerade im letzten Tune beängstigend den Maynard mimt). Well, the epigones never sleep!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Source