Red Sun – From Sunset To Dawn
(43:40; CD, Vinyl, Digital; Subsound Records, 05.04.2024)
Die instrumentalen Italiener veröffentlichen mit “From Sunset To Dawn” ihr drittes Studio-Album. Die Vorgänger waren in Sachen instrumentalen Stoner/Psych Rock eine sichere Bank für Genre Fans und dies, soviel vorweg, trifft auch auf die neuen Songs in jeder Hinsicht zu. Mit etwas Pink Floyd, klassischen Seventies Prog Keyboards hier und da zur Unterstützung, darf der Genre-Liebhaber durch den bekannten Parkour schreiten, soll heißen, fließende Lava Strukturen und treibende Mid Tempo Parts im steten Wechsel sind die Partitur der Italiener. Prägnante Gitarrenfiguren, stets atmosphärisch und dynamisch, werden schnell für wohlwollendes Kopfnicken sorgen.
‘The Sunset Turns Purple’ verschafft nach kurzem Intro einen leichten Zugang, schwebt mit Synthie-Unterstützung und viel Groove durch die sternenklare Nacht und enthält viele liebevolle Referenzen an die alten Helden. ‘A Violent Dusk’ gefällt mit schwerfällig drückenden Rhythmen, ist angenehm behäbig und streut wohl dosiert sehr passende kosmische Keyboard-Sounds in Verbindung mit feinen akzentuierten Gitarrenmotiven hinzu. Leicht und vibrierend mit erneut sehr prägnanten Riffs driftet ‘The Shape Of The Night’ durch Raum und Zeit, zum Ende des Songs taucht die Band auf stimmungsvolle Weise komplett entrückt in den nächtlichen Äther ein.
‘Intempesto’ als leider viel zu kurzes Zwischenstück ist gespeist mit tollen mediterranen, sehr sehnsüchtigen Gitarrenakkorden, daraus hätte man einen Zehnminüter zaubern können. Ergänzt um schwebende Synths ist hier die Nähe zu relevanten Post Rock Strukturen spürbar nah. Stampfend und erneut sehr ätherisch/kosmisch geht’s mit ‘The Coldness Of The New Moon’ über knapp acht Minuten in die Vollen. Hier schleichen sich zwar in den Breaks etwas konventionelle Riffs ein, die aber durch das wunderschöne melodiöse Hauptmotiv jederzeit vorteilhaft aufgefangen werden. Die hypnotische Dynamik-Steigerung mit Hinzunahme einiger dreckiger Riffs lässt auch dieses intensive Stück angenehm fließen – ein gewisser David-Gilmour-Effekt veredelt auch diesen Song. Mit den beiden finalen, sehr atmosphärischen Highlights ‘Towards The End Of Darkness’ und ‘The New Sun´’ schliesst die Band ein sehr rundes Instrumental-Album ab, dem es spürbar an nichts fehlt. Originalitätspreise werden für diese Art Musik nicht vergeben, man kreist gut produziert um schöne hypnotische Gitarrenmuster, nutzt variabel jede Form der Dynamik und wird somit für Genre-Fans ohne Umschweife zur Empfehlung.
Bewertung: 11/15 Punkte (RLG 11, KR 11)
Surftipps:
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Diskografie/Studio Alben:
“Triosophy” (2015)
“The Wind, The Waves, The Clouds” (2017)
Abbildung/Cover: Subsound Records