Oakfarm – Oakfarm
(38:15; CD, Digital, Vinyl; Pink Tank Records, 11.04.2024)
Etwas flirrende, surrende Sequenzen nebst akustischer Akkorde führen uns in dieses sympathische, aber auch sehr stereotype Vintage Rock Album. Oakfarm sind Tobias Lemberger von den Sons and Preachers, Dennis Oelze und Arne Döpper von Bone Man und leisten mit dem Selbstbetitelten ihren Beitrag zur Seventies Retro Rock Szenerie. Sympathisches 8 Song Werk, knapp unter 40 Minuten, angenehm lo-fi produziert, mit kleinen feinen Melodien, den typischen Gitarrenakkorden und Stimmungen. Die Stimme von Tobias ist auf angenehme Weise unaufdringlich, vielleicht auch ein wenig zu unbedarft, zieht man die Großen des Genres zurate. Entspannte Schlenker wie das etwas Grunge-beeinflusste ‘Sombre Vita’ klingen direkt wie aus dem Proberaum, wahlweise wie eine Live-Aufnahme, was als Kompliment gemeint ist.
Uptempo Classic Rock Infiziertes wie im positiven, optimistischen ‘Friends’ lässt positiv aufhorchen, der ganz große Moment bleibt aber aus. ‘Let It Breathe’ oder auch ‘The Way’ sind so typisch groovige Gute-Laune-Rock-Nummern, die immer etwas Seattle und Indie Rock der frühen 90s im Sound mitschwingen lassen, alles herrlich trocken und sympathisch umgesetzt. Der Sound der Band ist lässig, organisch in Szene gesetzt, die Melodien bleiben hängen, haben aber nicht die absolute Durchschlagskraft. Nimmt sich die Band wie im Rausschmeißer ‘The Melody’ die nötige Zeit und Raum, lässt Dynamik, Atmosphäre und Melancholie als wichtige Zutaten hinein fließen, dann entsteht Besonderes und die wehmütige Aura dieses Achtminüters berührt. Hier wird gerockt, Jimi Hendrix-like überdreht, mutiger aufgetreten.
Oakfarm sind wirklich grundsympathisch, machen auf dieser Veröffentlichung wenig falsch und sind innerhalb des Genres Retro Rock ein willkommener Neuling. Etwas mehr an Experimentierfreude wie im Opener mit spacigen Effekten hätte für manch Überraschung sorgen können. So fehlt es einfach hier und da an Druck und Überraschung, das besondere Moment, der Mut zum Risiko, die Strahlkraft, die so manch Hochkaräter des Genres mühelos zu performen weiß. Trotz dessen ein gut unterhaltendes Retro Seventies Rock Album.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung/Cover: Mit freundlicher Genehmigung von Pink Tank Records