(47:14, CD, digital; Eigenproduktion/Just for Kicks, 18.03.2024)
Drifting Sun sind nun auch bereits seit knapp 30 Jahren im Geschäft. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Pat Sanders dabei, der für die meisten Kompositionen alleinverantwortlich ist. Mittlerweile handelt es sich um eine multi-nationale Band, speziell durch den griechischen Neuzugang Jargon von den sehr talentierten Verbal Delirium, der bereits auf dem Vorgängeralbum “Forsaken Innocence” von 2021 als Sänger agierte, ist eine frische Note ins Spiel gekommen. Nach zwei Alben in den 90ern hatte die Band eine lange Pause eingelegt, um 2015 mit dem Album “Trip the Life Fantastic” zurückzukehren. Offenbar ging es dann hochmotiviert weiter, denn in schöner Regelmäßigkeit wurden neue Alben veröffentlicht, so dass man mittlerweile bei Studioalbum Nummer Acht angekommen ist, von denen auch einige bereits hier vorgestellt wurden.
In der aktuellen Formation tauchen gleich zwei weitere Namen auf, die – neben Frontmann Jargon von Verbal Delirium – die berechtigte und auch zutreffende Erwartungshaltung auf ein gutes Neo Prog Album aufkommen lassen, und zwar betrifft dies die Rhythmusformation. Da ist zum einen mit John Jowitt ein alter Bekannter am Bass, den man nicht weiter groß vorstellen muss. Er war auch bereits beim Vorgänger an Bord. Neu hingegen am Schlagzeug ein weiterer alter Bekannter aus der Neo Prog Szene, nämlich Fudge Smith, ehemals Pendragon, Time Collider und Steve Hackett Band.
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Schon der zwei-minütige instrumentale Opener ‘Veiled’ überzeugt mit feinem Keyboard-Intro und schnell ins Ohr gehender Melodie. Es folgt der einzige Track jenseits der Zehn-Minuten Marke, nämlich das zwölfminütige ‘Frailty’. Hier kommt gleich zu Beginn die Gitarre in bester Neo-Prog-Tradition deutlich zur Geltung und der Genre-Fan dürfte sich bestens unterhalten fühlen. Eine wichtige Rolle spielt natürlich wieder der griechische Sänger Jargon – wer ihn noch nicht kennt, sollte sich mal seine Stammband Verbal Delirium zu Gemüte führen. Gerade im genannten Longtrack gibt es Passagen, da erinnert er bisweilen ein wenig an Peter Hammill (… und an Philip Griffiths von Alias Eye u. Poor Genetic Materiael, d. Schlussred.). Er fügt sich sehr gut in den typischen Sound von Drifting Sun ein und gibt der Band nochmal eine Extra-Note.
Balladesk darf es auch mal zugehen, wie das Intro des anschließenden ‘Eros and Psyche’ zeigt. Der Titel ‘2-Minute Waltz’ darf wörtlich genommen werden – ein schönes Klaviersolo von Pat Sanders. Es folgen noch drei weitere Titel im Bereich von sechs Minuten, die das Album abrunden. Es sind keinerlei Ausfälle zu verzeichnen, das aktuelle Werk bietet feinen melodischen Neo Prog auf durchweg gutem Niveau.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)
Besetzung:
Pat Sanders – keyboards
John “Jargon” Kosmidis – vocals
John Jowitt – bass
Fudge Smith – drums
Ralph Cardall – guitars / mandolin
Mit folgenden Gästen:
Suzi James – violin (tracks 2, 4, 8)
Costas Molvalis – choir (track 2)
Katerina Tepelena – choir (track 2)
Michalis Latousakis – choir (track 2)
Spyros Petratos – choir (track 2)
Ben Bell – choir (track 4)
Charlie Bramald – choir (track 4)
Chris York – choir (track 4)
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Abbildungen: Drifting Sun