(52:25, CD, digital; Deaf Wolf Records, 05.04.2024)
Deaf Wolf haben nicht nur schon über 100 Konzerte absolviert, sondern haben auch bereits vor EPs im Backkatalog. Allerdings gingen bisherige Erfolge wie Auftritte mit Daily Thompson, die Auszeichnung zur Demo des Monats im Visions Magazin, oder der Beitrag zur Trailermusik einer Tele5-Sendung noch auf das Konto einer Band namens Deaf Flow. Erst im Jahr 2023 entschied sich das Trio aus der Bundeshauptstadt final, die Buchstabenfolge des zweiten Wortes umzukehren. Aus Deaf Flow wurde Deaf Wolf, und mit einem Namen, der deutlich reibungsloser von der Zunge geht, präsentieren die drei Musiker nun ihr erstes Langzeit-Release. Ein Dutzend Titel umfasst die CD, die in Eigenregie beziehungsweise unter dem Label Deaf Wolf Records erscheint.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das locker gefasste Thema von “Not Today, Satan” spielt sich auf einem Planeten ab, der konstant von dunklen Mächten heimgesucht wird. Das Böse scheint schon auf dem Siegeszug zu sein, doch dann wird inmitten der Dunkelheit ein Licht entfacht. Hier sammeln sich diejenigen, die es nicht einsehen, ihren Heimatplaneten endgültig aufzugeben. Der Satan muss also noch warten. Dabei beweisen Deaf Wolf auch Sinn für Humor sowie für die künstlerische Ästhetik der späteren Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die musikalische Umsetzung dieser Idee geschieht mittels ehrlicher Handarbeit. Deaf Wolf haben exakt so viel Feinschliff an ihrer Musik angebracht, wie nötig waren, um das rohe Produkt glänzen zu lassen. Mit konstantem Hang zur Beschleunigung und mit großer Vorliebe für mächtig schwere Riffs, prischt das Trio knapp eine Stunde lang durch diese dann doch noch nicht ganz endzeitliche Szenerie.
Genre-technisch lässt sich das comic-hafte Narrativ zwischen Sphären wie Heavy Rock, Grunge, Desert oder Stoner Rock einordnen. Hier liegt auch der größte Kritikpunkt an “Not Today, Satan”. Nicht etwa, weil die Musik nicht mitreißt, aktiviert, oder anderweitig überzeugt. Keineswegs! Deaf Wolf bieten großartiges Unterhaltung für Körper und Geist. Allerdings fällt es beim Hören auch leicht, in Gedanken à la “klingt ein bisschen wie…” zu fallen. Namen, die hier passen sind beispielsweise Queens of the Stone Age, Alice in Chains, Soundgarden.
Sieht man an der Vergleichbarkeit mit anderen Bands gut gemeint vorbei, entdeckt man aber vor allem gut strukturiertes Songwriting, souveräne Umsetzung, starke Produktion, und eine sympathische Band. Da darf sich der Fürst der Finsternis gerne noch ein bisschen im Hintergrund halten, damit weitere Deaf Wolf Konzerte stattfinden können.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up:
Hagen Walther – Bass und Gesang
Alexander Dümont – Schlagzeug und Percussions
Christian Rottstock – Gitarre und Gesang
Surftipps zu Deaf Wolf:
Homepage
Facebook
Instagram
bandcamp
YouTube
Spotify
TIDAL
Das Promo-Material wurde uns von Deaf Wolf zur Verfügung gestellt.