Vltimas – Epic

Vltimas - Epic (SoM, 15.03.2024) COVER(37:14; Vinyl, CD, Digital; Season of Mist, 15.03.2024)
David Vincent, Sänger der legendären Morbid Angel, kann mit dem kleinen Finger Wasser zum Kochen bringen. Außerdem eckt er öfter – möglicherweise unfreiwillig – mit dünnbehirnten Aussagen an, die ihm in der Vergangenheit auch schon mal den ein oder anderen Rausschmiss (u.a. bei Morbid Angel) eingebracht haben.

Ob er nun altersmilde geworden ist, steht noch zur Debatte, aber wenigstens sind ihm “Stärke” und “Ehre” immer noch sehr wichtig, wie es dem Infozettel zur Veröffentlichung des zweiten Albums von Vltimas zu entnehmen ist… Aber gut, es gibt bei dieser sogenannten Death Metal Supergroup ja auch noch Bandgründer und Gitarrist Rune “Blasphemer” Eriksen (u.a. Aura Noir, Ex-Mayhem), sowie Ausnahmeschlagzeuger Flo Mounier (Cryptopsy) und Neu-Mitglied Ype Terwisscha van Scheltinga am Bass. Und dieser Besetzung ist es letztendlich zu verdanken, dass “Epic” keine substanzlose One-Man-Show geworden ist.

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Startet der Titeltrack zwar “nur” im Midtempo-Bereich, rückt Mouniers auffälliges Drumming sofort in den Fokus und die trashlastigen Riffs und shredartigen Soli vom Blasphemer peitschen sich durch den Frontallappen. Dabei erinnert David Vincents Gesang in Sachen Tonlage und Dramatik oftmals an Tom G. Warrior, womit man sich beim schreibenden Betreuer natürlich alles andere als einen Minuspunkt einhandelt.

Schneller und deutlich heftiger geht es bei Songs wie “Miserere” und “Scorcher” zu und man fühlt sich auf einmal in die 90er zurückversetzt. Allerdings kopieren Vltimas weder Morbid Angel noch Mayhem und es ist auch kein Technical Death Metal à la Cryptopsy, obwohl das wahnwitzige Drumming von Flo Mounier ein Ohrenschmaus für Taktzähler ist.

Mit “Epic” klingt das Quartett durchaus eigenständig und geht in Nuancen auch progressiver zur Sache. Wer sich beim Death Metal der 90er zu Hause fühlt, einer fast zu professionellen Produktion und einer allgemein eher düsteren Atmosphäre nicht abgeneigt ist, dem sei nach dem ebenfalls guten Debüt “Something Wicked Marches In” auch das zweite Album der vier bösen Schlingel empfohlen.
Bewertung: 11/15 Punkten


Besetzung:
David Vincent – Vocals
Rune Eriksen – Guitars
Flo Mounier – Drums
Ype Terwisscha van Scheltinga – Bass

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Alle Abbildungen stammen von Season of Mist