(22:02; Digital; Century Media, 07.04.2023)
Wer “Chants From Another Place”, das Solo-Werk von Gitarrist Jonathan Hultén kennt oder gar dessen “The Forrest Sessions”, aber nichts von dem, was der Schwede musikalisch zuvor gemacht hat, der wird kaum glauben, dass er bis vor wenigen Jahren noch Mitglied von Tribulation war.
Meilenweit entfernt ist Hulténs Experimental Myth-Folk nämlich vom Sound seiner alten Band. Und doch gibt es Ähnlichkeiten zwischen Hultén und seiner früheren Stammband. Denn das Melancholische, das Gespenstische, das Hulténs Platten unterliegt, das war auch schon immer bei Tribulation zu finden. Und das ist es auch noch immer, auch nach dessen Weggang.
Zwar spielen Tribulation schon lange nicht mehr den Death Metal, wie noch auf “The Horror”, in ihren Anfangstagen. Doch auch so dürfte der Tribulation-Sound für Musikfans, die Hultén erst in jüngerer Vergangenheit kennengelernt haben, eine Überraschung sein. Denn “Hermatia”, die letztjährige EP, kann, genau wie Tribulations jüngere Studioalbenn mit Hultén an der Klampfe, am passensten mit dem Label Dark Rock bezeichnet werden.
Das Titelstück ist eine treibende Rocknummer, bei der Gothic, Post Punk und hochmelodische Gitarren in eingängiger Manier aufeinandertreffen. Dem gegenüber steht Johannes Anderssons fauchender Gesang, der diesem Stück, genau wie den restlichen Stücken, eine sinistere Note verleiht.
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Leicht beschwingte kommt ‘Axis Mundi’ daher, insofern man solche Art von Musik überhaupt mit diesem Adjektiv beschreiben kann. Jedenfalls macht diese Nummer, trotz aller Melancholie, unheimlich Spaß!
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‘Hemoclysm’ hingegen ist das elegischste Stück dieser Platte, bei welchen Tribulation ihre Vorliebe für Doom und Gothic ausleben. Wem die beiden ersten Stücke schon zu depressiv waren, der sollte von dieser Nummer besser die Flossen lassen.
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Leicht folkloristisch geht es auf dieser EP dann tatsächlich auch noch zu, allerdings ganz anders als bei Jonathan Hultén. Denn die flötenartigen Sounds zu Beginn dieser Nummer existieren wohl nur deswegen, da sie im Original von Blue Öyster Cult auch zu vernehmen sind. So sind sie nicht Leitgedanke dieses Stückes, sondern lediglich Gestaltungsmerkmal. ‘Vengenance (The Pact)’ ist verdammt nah am Original und trotzdem ganz anders. Denn durch ihre bandtypische dunkle Note klingen die Skandinavier bei dieser Nummer wie der Black Öyster Cult.
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Keine größeren Veränderungen also im Hause Tribulation nach dem Weggang von Jonathan Hultén und dem Einstieg von Joseph Tholl. Für Fans der Gruppe wohl beruhigend.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
Johannes Andersson – vocals, bass
Adam Zaars – guitars
Joseph Tholl – guitars
Oscar Leander – drums
Diskografie (Studioalben):
“The Horror” (2009)
“The Formulas Of Death” (2013)
“The Children Of The Night” (2015)
“Down Below” (2018)
“Where The Gloom Becomes Sound” (2021)
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