Robert Farrugia – Tilwin
(36:49, CD, Digital, Dronarivm, 08.03.2024)
Vorbei die Zeiten, in denen Ambientmusiker einen Backstein auf die Tastatur ihres Keyboards legten und erst einmal gemütlich Kaffee trinken gingen. Die so entstandenen Tracks in Albumlänge sind nun Tunes gewichen, die – im handlichen Songformat von drei bis fünf Minuten – gut durchhörbar sind. Ambient-Virtuosen wie Robert Farrugia sind die neuen Rockstars, nur dass es sich hier eben nicht ausgelassen feiern lässt, sondern man bei jenen erhaben-feierlichen Stillleben, ja, erst einmal einen Kaffee trinken könnte.
“Tilwin” ist maltesisch und bedeutet soviel wie “Färbung”. Wobei die neun Artefakte des Maltesers eher Aquarell denn Acryl sind. Nachdenklich lotst sich Farrugia durch seine meist lieblichen Kleinode, die für gewichtige Ereignisse, tragische wie freudige, in seinem Leben in der letzten Zeit stehen. Hin und wieder sind zarte Pianotupfer erkennbar, die so etwas wie Melodien zu formen versuchen, dann aber doch nicht genügend Zeit bekommen, das ihnen innewohnende Potential auszuschöpfen. Trotz allem fühlt man sich hinterer leichter und auf jeden Fall versöhnlicher.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Abbildung: Robert Farrugia / Dronarivm