(47:42; Vinyl, CD, Digital; earMusic/Edel, 08.03.2024)
Ja. Myrath waren schon immer dem Progressive Metal zuzuschreiben, allerdings dem Progressive Metal einer ganz bestimmten Gattung. Nämlich der des Progressive Power Metal. Und auch auf “Karma” wird das Wort Power groß geschrieben. Weniger dominant hingegen fällt das Prädikat ‘orientalisch’ aus, denn die Tunesier haben das Lokal-Kolorit, der sie aus der Masse der Bands herausstechen ließ, auf ihrem mittlerweile siebenten Album etwas reduziert.
Als jemand, der kaum Vorlieben für oben genanntes Genre besitzt, ist dies schade, denn das Alleinstellungsmerkmal, was die Band für den Rezensenten hörenswert gemacht hatte, ist in Teilen verloren gegangen. Zum Glück allerdings nicht komplett.
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Nichtsdestotrotz – klammert man die eigenen musikalischen Referenzen aus, so muss man “Karma” als ein beeindruckendes Werk bezeichnen, das den Pathos und das Orchestrale des Power Metal mit der vertrackten Rhythmik des Prog und der Eingängigkeit des Melodic Metal vereint.
“Karma” ist tatsächlich stark symfonisch und dabei voller Details.
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Während im einem Stück wie ‘Let It Go’ Theatralik, Schmacht und Schmalz vorherrschen, geht es an anderer Stelle funky zur Sache: dezent, wie in ‘Candles Cry’, in dem Anis Jouinis Bass stellenweise stark an Faith No Mores ‘Midlife Crisis’ erinnert, an anderer Stelle derart straight-in your-face, dass man kaum still sitzen mag.
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‘Words Are Feeling’ hat gar Big-Band-Ansätze und in den Gesangslinien einen ähnlichen Pop-Appeal wie Monuments bei ‘Stygian Blue’ oder ‘Mirror Image’, allerdings nicht in der Djent-, sondern in der Oriental-Power-Prog-Variante.
Wie schon gesagt, mit “Karma” laden die Nord-Afrikaner dazu ein, hinter den Vorhang des Symfonischen zu schauen und genau hinzuhören.
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Es sind die vielen kleinen Momente in denen die einzelnen Musiker glänzen, die dieses Album so großartig machen: Gitarrist Malek Ben Arbia im extrem proggigen ‘The Empire”, Sänger Zaher Zorgati mit einer Goldkehlchen-Einlage in ‘Wheel Of Time’ (was nicht jeder mögen wird), der sich mit der Gitarre duellierende Gast-Keyboarder Kevin Codfert in ‘Temple Walls’ oder die mächtig wuchtigen Drums von Morgan Berthet im abschließenden ‘Carry On’.
Ja, dieses Album ist nicht wirklich die Art von Musik, die der Rezensent gerne mag. Aber würde er darauf stehen, dann fände er dieses Platte verdammt geil!
Bewertung: 12/15 Punkten (FF 12, KR 10)
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Zaher Zorgati – Gesang
Malek Ben Arbia – Gitarre
Anis Jouini – Bass
Morgan Berthet – Schlagzeug
Gastmusiker:
Kevin Codfert – Keyboards
Diskografie (Studioalben):
“Double Face” (2005)
“Hope” (2007)
“Desert Call” (2010)
“Tales Of The Sands” (2011)
“Legacy” (2016)
“Shehili” (2019)
“Karma” (2024)
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Rezensionen:
“Legacy” (2016)
“Tales Of The Sands” (2011)
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