Lustmord – Much Unseen is Also Here

Lustmord - Much Unseen is Also Here (Pelagic/Cargo, 15.03.2024) COVER(77:28, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Cargo, 15.03.2024)
Unser Lustmord® (aka Brian Williams), der schon gehaltvolle Soundtracks zu Filmen wie “From Dusk Till Dawn” oder “The Crow” inszenierte, durch Kollaborationen mit u.a. den Melvins (“Pigs On Roman Empire”), Karin Park (“ALTER”) und Tool (“Descending”) auf sich aufmerksam machte und schon 43 Jahre lang das darkambiente Geschehen beeinflusste, verzückt uns mit einem neuen Album, auf dem wieder einmal Lustmord® draufsteht und auch Lustmord® drin ist. Erschien vor knapp zwei Jahren mit “Deconstructed” eine Art Laudatio auf den Meister des gepflegten Ambients, auf dem sich Artverwandte wie Mono, Ulver, Enslaved, Bohren & Der Club Of Gore, The Ocean und Godflesh den Materialien des Musikers annahmen, so gibt es mit „Much Unseen Is Also Here“ wieder Lustmord® pur.

Da fällt einem die Anekdote von dem Ambientmusiker ein, der mal schnell einen Kaffee trinken gehen möchte und einen Ziegelstein auf die Tastatur seines Keyboards legt. Ebenso ist auch die Grundstimmung des 80-Minuten-Brockens, der nebenbei acht Tracks beziehungsweise Stillleben aufzuweisen hat. Flächendeckende Drones und Field Recordings erschaffen karge Landschaften. Und das nicht nur vor dem geistigen Auge. “Much Unseen Is Also Here” ist mächtig deprimierend sowie nach unten ziehend und wäre somit dann auch ein idealer Soundtrack für einen Film, der mächtig deprimierend und nach unten ziehend sein möchte. Eine einsame Oboe in ‘Invocation Of The Nameless One’ steht verloren in der verlassenen Einöde. Eigentlich ist alles an “Much Unseen…” verlassen und verloren. Es wäre aber passend, mit solcherart hocheffektiver Musik einmal wieder des Nachts durch den Wald zu joggen.
Bewertung: 8/15 Punkten


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Abbildung: Lustmord