Jane – Live ’88

Jane - Live '88 (Sireena/Broken Silence, 08.03.2024)(39:06, CD, Sireena Records, 08.03.2024)
Zählt man mal die legendären Krautrockbands der 70er auf, so fällt irgendwann auch mal der Name Jane. Die für den Prog Fan interessanteste Phase dürfte Mitte der 70er gewesen sein, als sie Alben wie “Fire, Water, Earth and Air” oder “Between Heaven and Hell” herausbrachten. Damals hatte das Live-Album “Jane at Home” nahezu Kultstatus. Ihr Debüt-Album „Together“ erschien 1972, im Jahresrhythmus erschienen weitere Alben bis 1980. Es folgten viele Besetzungswechsel, man entwickelte sich mehr zum Hard Rock, Keyboards spielten phasenweise gar keine Rolle mehr.

Das letzte Studioalbum vor dem vorliegenden Live Album heißt “Beautiful Lady” (1986), man hatte zwar mit Werner Nadolny und Klaus Henatsch (später bei Nektar) zwei Keyboarder an Bord, doch war man weit entfernt von Symphonic Prog. Henatsch war bereits wieder ausgeschieden, stattdessen hatte der singende Drummer Peter Panka mit Ex-Epitaph-Mann Klaus Walz und Thomas Kretschmar (später als Carola Kretschmar in Lindenbergs Panik Orchester) diesmal zwei Gitarristen eingebunden, Nadolny und Bassistin Stephanie Shea vervollständigten das Quintett. Weitere tatkräftige Unterstützung fanden sie in drei teils sehr präsenten Gastsängerinnen, einem Perkussionisten und dem auf drei Songs gastierenden Ex-Jane Charly Maucher.

Das vorliegende Album wurde 1988 in ihrer Heimatstadt Hannover im Kapitol aufgenommen. Dieses seinerzeit lediglich in einer auf 300 Stück limitierten Auflage erschienene Album liegt nun dank Sireena Records auf CD vor. Die acht Songs bringen es zwar lediglich auf eine Laufzeit von knapp 40 Minuten, doch die Live-Atmosphäre wird hier gut eingefangen. Allerdings kein Vergleich mit “Jane Live at Home”, auch wenn es beim Material ein paar Überschneidungen gibt. So sind beispielsweise Klassiker wie ‘Lady’, ‘Beautiful Lady’ oder das zehnminütige ‘Hangman’ enthalten. Hier wird solider Rock präsentiert, ohne jegliche Ausflüge in den Bereich des Progressive Rock. Sauber gespielt, aber schon hier hatten sie sich vom Prog-Ansatz gelöst, was ja auch für die späteren Ausgaben der Band gilt. Der Name Jane durfte nicht mehr verwendet werden, so dass schließlich Mother Jane, Peter Pankas Jane und Werner Nadolnys Jane entstanden. Für Sammler und Fans der rockigen Jane-Variante sicherlich eine interessante Veröffentlichung.
Bewertung: 7/15 Punkten


Besetzung:
Peter Panka – drums / vocals
Klaus Walz – guitar
Thomas Kretschmar – guitar
Stephanie Shea – bass / vocals
Werner Nadolny – keyboards

Dete Kuhlmann – percussion / vocals
Charly Maucher – bass / vocals
Anca Graterol – vocals
Martina Maschke – vocals
Petra Steffens – vocals

Surftipps zu Jane:
Homepage
Wikipedia

Abbildung: Jane