Havarie, Scudici, und Sappy And The Moodkillers sind drei Bands, die gleichermaßen von Unterschieden wie von Gemeinsamkeiten geprägt sind. Am Freitag, 22. März 2024 teilten sich ebendiese drei Formationen die Bühne der Würzburger Kellerperle. Zur großen Freude aller Beteiligten war das Untergeschoss des Studentenhauses von Anfang bis Ende gut gefüllt. Der Eintritt war auf Spendenbasis, und die schlauchartige Form der Venue erlaubte den Zuschauenden mal näher am am Geschehen oder mal näher an der Bar zu stehen.
Sappy And The Moodkillers
Die Würzburger Band eröffnete den musikalischen Abend. Mit ihrem Post Instrumental Space Disco waren sie die einzige Band des Abends, die ohne Gesangsmikrophone auskam. Auch die gelegentlichen Ansagen zwischendurch erfolgten ganz analog. Die Akustik der Kellerperle erlaubte, dass die Worte von der Bühne auch gut verständlich ins Publikum gelangten. Sappy And The Moodkillers zerpflückten einfache Takte bis zur immensen Komplexität. Prog und Post Rock küssten hier Math und Psychedelic Rock, wenn das Würzburger Trio durch große Wellen von Polka bis zu Doom Metal tauchte und anmutig zurückschwamm.
Scudici
Als zweite Band nahmen Scudici aus Leipzig die Bühne in Beschlag. Die Band, deren Name sich vom alten Namen der Stadt Schkeuditz herleitet, spielt laut eigener Angabe Alternative Mouse Rock. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein moderner Ansatz an Post Hardcore, der sich allerdings an einer harten 1990er Kante reibt. Das Quartett gab eine emotionale Show zum Besten, die, trotz aller Betonung auf Gefühle, stets kraftvoll war. Inmitten der Auf- und Ab-Bewegung zwischen Post Hardcore und Alternative Rock wurden immer wieder rasante Stürme in Richtung Skate Punk losgetreten, an denen sich das Publikum sehr erfreute.
Havarie
Durch die letzte Band wurde die Brücke zwischen Würzburg und Leipzig geschlagen. Gitarrist und Sänger Peter war vor seiner Zeit in Sachsen sehr aktiv in der unterfränkischen Musikszene. Das Trio Havarie war in Sachen Mitglieder die kleinste Band des Abends, musste sich aber soundtechnisch keineswegs vor den beiden Quartetten verstecken. Gefühlvoller Mathcore mit progressivem Ansatz und mächtiger Ausdrucksstärke schmiegte sich an luftigen Indie Rock. Havarie deckten ein weites Spektrum zwischen harter Schale und sanftem Kern ab, und unterbrachen ihre melodischen Passagen immer wieder durch heftige Gewitter.
Am Ende dieses gelungenen Abends tummelten sich die Menschen zwischen Getränketheke und dem sehr kleinen Merchandise-Stand. Während Sappy And The Moodkillers schon mit ihrer selbstbetitelten Schallplatte kokettieren konnten, verteilten die anderen Bands neben Bandmerch vor allem Vorfreude auf ihre anstehenden Releases.
Fotos: Raphael Lukas Genovese
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“Sappy And The Moodkillers” (2023)
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Venue: Kellerperle