In ihrer zehnjährigen Bandgeschichte haben goddess limax black zum dritten Mal einen Langspieler veröffentlicht. Das Zweitlingswerk “BOA” wurde von Saxophonist Peter Holtz unterstützt, was dem Album einen gewissen Jazz-Klang verlieh. Die vorliegende dritte Veröffentlichung wurde in klassischer Triobesetzung aufgenommen. Jazz oder hohe Töne sind hier ebenso wenig zu finden wie rasante Abläufe oder Gesang. Stattdessen berufen sich goddess limax black auf “monstranz” auf ihren düsteren Sound, der sich an den Weggabelungen von Drone, Doom, und Noise aufhält. Ebenso dunkel wie die musikalische Umsetzung von “monstranz” sind auch deren Inhalte, die sich zwischen Extremen des schnelllebigen Lebens der Postmoderne und finsteren Kreuzgängen abspielen.
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Das Album mit seinen sechs Stücken ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Heiser krachende Bässe erhellen die Finsternis aus unheilvollen Drones. Und im schwermütigen Doom-Metal-Takt des Schlagzeuges wälzen sich tonnenschwere Gitarrenriffs durch die Szenerie.
Hier treffen die Gegensätze aufeinander. Leichtfertiger Frohsinn kollidiert mit tiefem Schwermut, Dekadenz trifft auf Minimalismus, ohrenbetäubender Krach vereint sich mit absoluter Stille. Es ist, als wäre die Welt für einen Moment lang eingefroren. Und selbst in dieser Momentaufnahme ist die irre Geschwindigkeit des modernen Seins allgegenwärtig. Alle Stimmen sind stumm; nur die katholischen Glaubensbekenntnisse im Stück ‘Die freudenreichen Geheimnisse/Die schmerzhaften Geheimnisse/Die glorreichen Geheimnisse’ hallen gespenstisch wider.
goddess limax black präsentieren keine leichte Kost, doch das ist auch nicht das Ziel von “monstranz”. Stattdessen ist es wie ein Versuch, inmitten all des Chaos’ Ordnung zu finden. So wirkt “monstranz” wie eine Konfrontation mit der Realität, und gleichzeitig wie eine Entschleunigung, die genutzt werden kann, um die nächsten Schritte zu planen. Die Welt wird sich weiter drehen, aber was daraufhin geschieht, kann beeinflusst werden.
In der Welt von Drone Doom und Noise lassen sich viele Releases finden, die an Eintönigkeit und Repetition kaum zu überbieten sind. goddess limax black zeigen, dass es auch anders geht, indem sie erneut ein Album vorlegen, das zum sehr genauen Zuhören einlädt.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up:
Jakob Eckerstorfer – Schlagzeug
Dominik Gruber – Gitarre
Philipp Finster – Bass
“monstranz” wurde aufgenommen, gemastert und gemischt in den Goon Studios Linz.
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Das Pressematerial wurde uns freundlicherweise von goddess limax black zur Verfügung gestellt.