(45:05, Vinyl, Digital; Apollon Records, 01.03.2024)
Wieder einmal eine Platte mit dem “Wow”-Effekt. Zwar hatte man bei Cloud People irgendwie ein Déja Vù (tatsächlich gibt es gleichnamige Projekte rund um die Welt). Hier aber, in Norwegen, werden wirklich Nägel mit Köpfen gemacht. Das Sextett aus Bergen “…is inspired by everything from Bonobo, Kaytranada and Todd Terje to Motorpsycho and Pantera”, was in stilistischer Hinsicht eine Blutgrätsche wäre. Man könnte auch die Landsmänner von Jaga Jazzist oder auch GoGo Penguin anführen, weil die Cloud People mit der gleichen Spielfreude, dem gleichen Enthusiasmus und der gleichen Leidenschaft zu Werke gehen.
Die acht hier enthaltenen Tunes gleiten spielerisch zwischen Smooth Jazz, Progrock, Electro und Fusion hin und her, besitzen einen unvergleichbaren Flow und Momente, die wahrhaft pathetischen Ausmaßes sind (‘Hollow Moon’). Langanhaltende Keyboardflächen (jeder der hier Beteiligten ist neben seinem Hauptinstrument auch irgendwie Keyboarder) besitzen einen gewissen Pete Bardens-Drive, ausufernde Momente in Rock zeigen tatsächlich motorpsychotische Ausmaße (‘Pandora’s Hoax’) und die Saxophonpassagen sorgen zusätzlich für einen early King-Crimson-Effekt. Und dann ist da noch das ‘Element 115’, das reichlich 80’s Atmo (Level 42) mit sich bringt. Und das percussiv treibende ‘Cover Up2’ und, und, und…
Bewertung: 13/15 Punkten
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Abbildung: Cloud People