(42:25; Vinyl, CD, Digital; Prophecy Productions, 15.03.2024)
Wow, ein klassisches Americana-Album: Folk, etwas Rock, sehr amerikanisch in jedem Fall. Brother Dege veröffentlicht mit “Aurora” sein bereits sechstes Longplayer-Studio-Album und es ist durch und durch von der ländlichen Weite Amerikas durchdrungen. Klar strukturiert, Folk, Southern Rock, Blues, Alternative Country, Pathos, ambiente weitläufige Desert-Americana. Das alles mit guter Produktion in Szene gesetzt, erinnert zwangsläufig an viele Netflix-Serien im Widescreen-Panorama. ‘Loser’s Blues’ und mehr noch ‘Turn Of The Screw’ sind gemütlicher, sehr atmosphärischer Folk Rock mit emotionalem Gesang, die mich das ein ums andere Mal wohlwollend stimmlich an Mike Peters von The Alarm erinnert haben. Glasklar produziert, lebt “Aurora” von seiner Kurzweil, man ist mit Ohr und Auge immer irgendwo, wahlweise im amerikanischen Nirgendwo. Es ist wohl kein Zufall, dass selbst Film-Guru Tarantino Sound-Schnipsel des Sängers in “Django Unchained” verwendet hat. Bei ‘Where The Black Flowers Grow’ kommen Frequenzen von den Sons Of Anarchy, Wüste, verlassene Locations…irgendwie von ganz alleine.
Brother Dege ist für Prophecy Records schon weit im klassischen Singer-/Songwriter-Mainstream verortet, was überhaupt nicht negativ zu verstehen ist. Mut zur Offenheit im Programm von Label-Seite geht in Ordnung und die Platte lebt von schönen melancholischen Melodien. Jeder Song genießt sein Alleinstellungsmerkmal und “Aurora” kann mehrmals hintereinander durchs Gehör treiben und nistet sich jedes Mal aufs Neue ein. Stark produziert, integriert man Streicher, Piano, Steel Guitar und schafft spielerisch Soundtrack-Momente und Tiefgang.
Bewertung: 11/15 Punkten (RB 11, KR 11)
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Line-up
“Brother” Dege Legg – vocals, guitars, dobro
Jim McGee – lead guitar
Kent Beatty – bass
Greg Travasos – drums
Gastmusiker:
Doug Belote – drums (on tracks 2, 6, 8)
Danny Devillier – drums (on track 5)
Hawley Joe Gary – drums (on track 2)
Ben Alleman – piano (on tracks 3, 7, 9)
Lyle Begnaud – pedal steel (on tracks 4, 7)
Tom Portman – violin (on track 1), squareneck Dobro (on tracks 2, 6, 8)
Julie Williams – background vocals (on track 3)
Jon Sanchez – harmonium (on track 9)
Lane Mack – guitar (on track 5)
Diskografie (Studio-Alben):
“Trailerville” (2004)
“Folk Songs Of The American Longhair” (2010)
“How To Kill A Horse” (2013)
“Scorched Earth Poilicy” (2015)
“Farmer’s Almanac” (2018)
“Only The Dust” (2021)
“Aurora” (2024)
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Abbildungen: Prophecy Prod.