Suldusk – Anthesis
(46:35, CD, Vinyl, Digital; Napalm Records, 01.03.2024)
Hinter Suldusk verbirgt sich die Australierin Emily Highfield. Nach ihrem eher folkigen Debüt “Lunar Falls” aus dem Jahre 2019, das sehr wollwollend aufgenommen wurde, versammelte Emily fünf weitere Musiker um sich, um ihrer Version von Dark Folk und Blackgaze ein mehr an Kraft und Weite durch hinzuführen einiger kraftvoller Metal-Elemente zu verleihen. Mit Napalm steht nun ein renommiertes Label für den angesagten Stilmix zur Seite. Die neun Songs sind wohl temperierter, gut produzierter (Thomas Johansson, z.B. Soilwork, Katatonia) dunkler Metal. Denk an Sylvaine, Alcest, Darkher, Chelsea Wolfe und addiere gelegentliche Ausbrüche Richtung Black Metal, und Du hast den allseits beliebten Genre-Rundumschlag in Sachen modernem, düsterem Wohlfühl-Metal.
Songs wie das sehnsüchtige ‘Sphaera´’ schwingen sanft atmosphärisch mit tollen akustischen bzw. akzentuierten elektrischen Gitarren Picking. Sylvaine, Ofdrykkja und all die vielen düster romantischen, gen Norden ausgerichteten Projekte hinterließen hier ganz klar ihre Spuren. Im Titelsong und im Besonderen im Rausschmeißer ‘A Luminous End’ (feierliche Blasinstrumente tun hier ein Übriges) vereinen sich die schwebenden Elemente gekonnt mit kurz aufblitzender Raserei. Es bleibt aber der fast durchgehende Teppich aus Melancholie und Moll-Melodien. Suldusk schauen letztlich nie in wirkliche Abgründe, die schwebenden Nuancen sind klar in der Oberhand. Musikalisch so richtig schön wird es in den traurigen Folk-Balladen ‘Mythical Creatures’ und ‘Leaven’. Hier perlen die akustischen Klampfen zerbrechlich und filigran, Streichinstrumente vermitteln zusätzliche Lagerfeuer-Romantik. Auch wenn gelegentlich aufblitzende Black Metal Blizzards in Gesang und Sound Kälte und Dunkelheit über den Hörer bringen wollen, hat “Anthesis” über die meiste Zeit nordisch-folkloristische Melodien im Gepäck, vermittelt im angenehmen Mid Tempo eher Schwerelosigkeit als Aggression und ist für eine Metal-Produktion und somit für Fans der oben Genannten eine gute Alternative.
Bewertung: 11/15 Punkten (RB 11, KR 11)
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Line-up:
Emily Highfield – Vocals/Gitarre
Shane Mulholland – Vocals, Gitarre
Daniel Green – Bass
Josh Taylor – Gitarre
Hayley Anderson – Violine
Frankie Demuru – Drums
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Suldusk/Napalm Records