Periphery, Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Like A Fuckin’ Saturday Night

Tour-Pakete mit nur zwei Bands sind in den letzten Jahren gefühlt immer seltener geworden. Das Motto “Mindestens drei Formationen” scheint mittlerweile die Regel zu sein. Gerade für aus der Ferne anreisende Musikfans stellt dies immer wieder einen Stressfaktor dar, da Konzertabende oft schon kurz nach Feierabend beginnen. Dass Periphery mit Crooked Royals nur eine Vorband im Schlepptau hatten, das war daher eine erfreuliche Abwechslung, denn so konnte der Redakteur die Rockhal entspannt, rechtzeitig zum Beginn des Auftritts von Crooked Royals erreichen. Also ohne sich vorher abhetzen zu müssen oder sich durch den Feierabendverkehr Triers und Luxemburgs durchkämpfen zu müssen.

Crooked Royals

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Auch den Crooked Royals kamen die Umstände zugute. Denn während The Callous Daoboys elf Tage zuvor als Opener von TesseracT vor einer halbleeren Halle spielen mussten, war die Escher Spielstätte beim Konzertbeginn um 20.10 Uhr schon prächtig gefüllt. Das Publikum kam schnell in Wallung und schon nach wenigen Stücken bildete sich ein kleiner Moshpit. Aber natürlich war es in erster Linie nicht die Uhrzeit, die hierfür verantwortlich war, sondern ganz klar die ansteckende Performance der fünf jungen Männer aus Aotearoa. Denn mit Christian Carstensen (Clean Vocals) und Lee Mackley (Screams) präsentierten die Crooked Royals gleich Frontleute, die wie Derwische über die Bretter der Bühne fegten und gesanglich die Schnittmenge aus Metalcore, Post Hardcore und Emo bedienten. Eindringlich, aggressive und emotional zugleich.

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Genau wie Periphery verzichten auch Crooked Royals auf einen Bassisten in ihrem Bandgefüge. Ein Umstand, der nicht weiter auffiel, denn das Schlagzeug von Keane Gilles hatte einen so satten und voluminösen Sound, dass man einen Tieftöner gar nicht vermisste.

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
966A0683-Verbessert-RR
966A0685-Verbessert-RR
966A0687-Verbessert-RR
966A0690-Verbessert-RR
966A0695-Verbessert-RR
966A0697-Verbessert-RR
966A0721-Verbessert-RR
966A0724-Verbessert-RR
966A0729-Verbessert-RR
966A0741-Verbessert-RR
966A0746-Verbessert-RR
966A0749-Verbessert-RR
966A0755-Verbessert-RR
966A0757-Verbessert-RR
966A0760-Verbessert-RR
966A0762-Verbessert-RR
966A0769
966A0783-Verbessert-RR
966A0785-Verbessert-RR
966A0790-Verbessert-RR
966A0791-Verbessert-RR
966A0809-Verbessert-RR
966A0814-Verbessert-RR
previous arrow
next arrow

Dass sich das Djent- und Prog-Metal-Publikum dem Stilmix der Gruppe aus Aukland nicht abgeneigt zeigte, lag aber wohl hauptsächlich an den beiden Gitarristen: Während Matt Townshend im Hintergrund der Bühne mit Hilfe von Jazz-Chords den musikalischen Grundteppich für seine Mitmusiker knüpfte, nutzte Kollege Jake Andrews das Rampenlicht, um die Zuschauer mit seiner Fingerakrobatik zu beeindrucken.

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Frönte dieser nämlich einmal nicht seiner Tapping-Technik, so begeisterte er das Publikum mit seinen Solo-Künsten.

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Doch nicht alles, was die Kiwis an diesem Abend spielten, war progressiver Metalcore. So hatte das Quintett auch eine Ballade im Programm. Und auch diese zündete, was ein Meer aus Taschenlampenlichtern und Feuerzeugflammen mehr als deutlich bewies. Ein starker Opener, der es verdient hat, auch in Europa mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club


Periphery

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

It’s Monday but let’s treat this like a fuckin’ Saturday night!

Ein Satz aus dem Mund von Spencer Sotelo – und das Motto dieses Auftrittes des Quintetts aus Bethesda, Maryland. So wollte man nach diesen Worten glauben, dass Periphery nicht nach Luxemburg gekommen waren, um lediglich zu unterhalten, sondern um abzureißen! Und man muss den Musikern zugestehen, dass sie ihr Bestmögliches taten, um dies auch umzusetzen.

Lediglich auf Stücke eines neuen Albums zu setzen, ist dabei selten eine gute Idee. Und obwohl die aktuelle Konzertreise unter dem Titel “The European Wildfire Tour 2024” läuft, spielten Periphery neben besagtem ‘Wildfire’ mit ‘Dracul Gras’ und ‘Atropos’ nur zwei weitere Stücke des ’23er Albums “Periphery V: Djent Is Not A Genre”. Und zwar alle direkt zu Beginn des Auftrittes. Ganz nach dem Motto: “Neues Album abgehakt! – Jetzt kann es mit den Klassikern losgehen!” Was auch vollkommen okay war, denn für die Aufführung der drei Stücke benötigten Periphery immerhin knappe 30 Minuten. Eine halbe Stunde, die ausreichte, Nichtkennern der Gruppe deren komplette musikalische Bandbreite vor Augen führen. Knüppelharte Polyrhythmik, progressive Gitarrenarbeit mit ausladenden Soli, Elemente aus Hardcore und Metalcore, Synthies, immer wieder Pop-Melodien und zuletzt auch Jazz-Elemente (wobei der wundervolle Saxophon-Part in ‘Wildfire’ leider vom Band eingespielt wurde) verdeutlichten so auch dem Letzten, dass es sich beim Djent tatsächlich um kein homogenes Genre, sondern lediglich um einen Gitarrenakkord handelt.

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
966A0820-Verbessert-RR
966A0826-Verbessert-RR
966A0830-Verbessert-RR
966A0841-Verbessert-RR
966A0844-Verbessert-RR
966A0847-Verbessert-RR
966A0854-Verbessert-RR
966A0860-Verbessert-RR
966A0872-Verbessert-RR
966A0873-Verbessert-RR
966A0888-Verbessert-RR
966A0900-Verbessert-RR
966A0902-Verbessert-RR
966A0905-Verbessert-RR
966A0914-Verbessert-RR
966A0927-Verbessert-RR
966A0934-Verbessert-RR
966A0945-Verbessert-RR
966A0952-Verbessert-RR
966A0968-Verbessert-RR
966A0981-Verbessert-RR
966A0988-Verbessert-RR
966A0992-Verbessert-RR
previous arrow
next arrow

Es war ein etwas anderer Ansatz als noch bei der Tour vor vier Jahren, als der Großteil des Sets vom damals aktuellen Album “Periphery IV: HAIL STAN” beherrscht wurde. Die Setlist bildete einen schönen Querschnitt durch die Bandhistorie ab, in der sämtliche der sechs Studio-Alben bedient wurden. Den Auftakt machte hierbei die nur selten gespielte Single ‘The Scourge’ von “Alpha”, dem ersten Teil des 2015er Doppel-Albums “Juggernaut”. Ein Stück das recht düster begann, aber zum Ende hin durch seine Leichtigkeit begeisterte. Ganz anders ‘Make Total Destroy’, ein regelrechtes Djent-Monster vom 2012er Zweitling “Periphery II: This Time It’s Personal”. Und als ob das für die Nackenmuskeln nicht genug gewesen wäre, legte man in Sachen Extreme Metal noch einen nach und präsentierte das Frühwerk ‘Letter Experiment’, bei dem das verfrickelte Gitarrensolo noch das entspannteste war. Spencer Sotelos Gesang war jedenfalls ob der schieren Wucht des Stückes fast untergegangen. Eine Energie, die auch auf’s Publikum überschwappte.

Better than the last time we were here. Way More Energy!

…bemerkte Peripherys Sänger hierzu.

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Dass die Amis auch ganz anders können, zeigten sie beim anschließenden ‘Scarlet’, dass heute in einer Akustik-Version dargeboten wurde. Bei der also Sotelo lediglich von Mark Holcomb auf der Akustischen begleitet wurde. Eine Version, bei der überdeutlich wurde, welch großartige Melodien eigentlich Periphery-Songs zugrunde liegen und wieviel Gefühl in der Musik der Neu-Engländer steckt. Gänsehaut pur! Insbesondere für die Hardcore-Fans in den ersten Reihen. Unter ihnen auch ein Zuschauer namens Nick. Dieser hatte wohl schon im Vorfeld einen Blick auf die Setlists der letzten Konzerte geworfen und konnte es nicht lassen, lautstark den Titel des nun zu erwartenden ‘The Way the News Goes…’ zu skandieren. Es war eine Vorlage, die Frontmann Spencer Sotelo dankend annahm, indem er Nick mit den Worten “Now is your time to shine!” dazu nötigte, diese Band-Hymne mit seinem eigenen Gesang einzuleiten. Gottlob war Nick textsicher und auch seine Stimme ließ ihn nicht im Stich. Was für ein Moment für diesen Zuschauer, der von der jubelnden Menge lautstark gefeiert wurde. Von nun an war Partystimmung angesagt: die ersten Reihen sangen den Rest des Liedes mit. Nicht unbedingt schön, aber dafür geil und laut!
Und auch von Sotelo wurde Nick noch einmal gefeiert:

You gonna get laid tonight Nick! – Somebody’s gonna suck that guy’s dick!

Just as it was a Saturday night.

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Und die Party ging weiter. Denn mit Marigold schob man einen Klassiker von “Periphery III” hinterher, dessen Mitgröhlfaktor den von ‘The Way’ um ein Vielfaches übertraf. Und auch die Musiker waren in bester Laune, hüpften über die Bühne, posierten vor ihrem Band-Fotografen und klatschen sich immer wieder ab. Selbst Nick wurde noch einmal ans Mikro gerufen und durfte unter Beweis stellen, dass selbst kehlige Screams für ihn kein Problem darstellen. Was für ein Spaß!
Eine waschechte Überraschung gab es mit dem nun folgenden Stück, denn ‘Satellites’ vom “HAIL STAN”-Album war auf der 2019er Tour noch vernachlässigt worden. Welch ein Versäumnis, muss man rückblickend sagen, denn das fast zehnminütige Liedchen zählte zu den absoluten Highlights dieses Abends.

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club

Matt Halpern spielte sich mit seinem gefühlvollen und warmen Schlagzeugspiel immer wieder in den Vordergrund, während Spencer Sotelo die ganze Bandreite seiner Stimme präsentierte. Von unglaublichen Höhen bis hin zu Momenten, in denen der Künstler sich quasi die Seele aus dem Laib schrie. Die Mitmusiker untermalten dies mit Backgroundgesang, zu dem die Zuschauer ein weiteres Mal an diesem Abend die Handy-Lichter aufleuchten ließen. Ein großes Stück Musik mit einem fast orchestral anmutendem Ende.

Statt im Anschluss von der Bühne zu gehen und für eine Zugabe auf dieselbe zurückzukehren, sparten sich Periphery diesen für sie überflüssigen Part einfach. Stattdessen machten sie unmissverständlich deutlich, dass das anschließende Stück das letzte des Abends sein würde und kündigten dieses mit den folgenden Worten an:

This is the heaviest song we are playing tonight: ”Blood Eagle’!

Knappe sechs Minuten volle Abrissbirne!
Und dann war es vorbei. Nach nur knapp 80 Minuten. Just like a fuckin’ Monday evening!

Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal ClubPeriphery Setlist Rockhal Club, Esch-sur-Alzette, Luxembourg, The European Wildfire Tour 2024


Fotos: Prog in Focus


Periphery, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal ClubSurftipps zu Periphery:
Homepage
Facebook
Instagram
Twitter
Soundcloud
Reverbnation
YouTube Music
YouTube
Spotify
Apple Music
Deezer
Tidal
Last.fm
Setlist.fm
Discogs
Setlist.fm
MusicBrainz
Prog Archives
Wikipedia

Rezensionen:
“Periphery V: Djent Is Not A Genre”(2023)

Konzert- & Festivalberichte:
01.11.19, Köln, Essigfabrik


Crooked Royals, 29.01.24, Esch-Uelzecht (LU), Rockhal Club
Crooked Royals:
Facebook
Instagram
Twitter
Bandcamp
Soundcloud
Youtube Music
YouTube
Spotify
Apple Music
last.fm
Setlist.fm
Discogs
MusicBrainz


Weitere Surftips:
Veranstalter & Venue: Rockhal