Monkey3 – Welcome To The Machine
(46:48; Vinyl, CD, Digital; Napalm Records, 23.02.2024)
Auch auf “Welcome To The Machine” beglücken uns Monkey3 wieder mit instrumentalem Progressive Psychedelic Stoner Rock aus schweizerischen Landen. Inspiriert von Filmen wie “2001: A Space Odyssey”, “The Matrix” und “Solaris” katapultieren uns Monkey3 mit ihrer neuesten Platte in spacige Gefilde, sorgen aber mit ihrer Rhythmus-Arbeit jederzeit dafür, dass diese Platte geerdet bleibt.
Gleich drei Tracks jenseits der Zehn-Minuten-Marke bieten den Musikern genügend Spielraum, um sich auszutoben. Dazu gesellen sich noch zwei weitere Stücke mit jeweils gut sechs und sieben Minuten Länge.
Schon beim Opener ‘Ignition’ treffen Stoner und Psychedelic Rock wie Elemente aufeinander, wie Erde und Luft. Tiefe erdige Bässe treffen auf sphärisch-floydige Gitarren. Und dazu Vokal-Samples wie aus dem All. Es dauert nicht lange und schon brettern Monkey3 drauf los. Es gibt die volle Stoner-Breitseite auf die Ohren. Das nennt man treibend! Nach vier Minuten gönnt man den Hörern eine kleine Verschnaufpause. Man fragt sich unweigerlich, ob die Monkey3 jetzt einfach Schwung holen wollen. Aber nein. Stattdessen gibt es einen Ausflug in klassische Pink-Floyd-Gefilde. Ein Bass wie bei Roger Waters, die Keys wie bei Richard Wright. Langsam, aber stetig steigert man sich, die Gitarren werden more stony. Aber anstatt das Stück ein weiteres Mal zuzuspitzen, fächern die Monkey3 das Lied in die Breite auf. Zum Schluss folgt ein Killer-Solo. Nicht ganz. Denn in der letzten Minute bauscht sich das Stück tatsächlich noch mal auf, und nutzt dazu die ganze zuvor geschaffene Breite. Welch ein Auftakt! Wow!
Das mit 6:03 Minuten kürzeste Stück der Platte, ‘Collision’, beginnt wie ein Interlude. Man fragt sich unweigerlich, ob das jetzt für sechs Minuten so bleiben wird. Vibes aus der Früh-Phase von Porcupine Tree kommen auf. Nur das Schlagzeug passt nicht ganz. Das hier ist einfach Sphäre pur. Bis zur dritten Minute. Denn auch dann jetzt heißt es wieder: ab geht die Stoner-Post! Welch ein Gitarren-Gefrickel zum Ende hin. Schön, wie auch hier die Elemente Erde und Luft miteinander verwoben werden.
‘Kali Yuga’ besitzt einen gitarrenbetonten Beginn. Nur wenige Töne treffen auf ganz viel wabernde Atmosphäre. Nicht für lange. Denn auch hier wird es schnell Stoner-lastig. Allerdings nicht so peitschend wie im Opener. Gleichzeitig bleibt das Stück sehr luftig, sodass für die Gitarristen minutenlang Platz bleibt, sich auszutoben.
Das gut sieben-minütige ‘Rackman’ war die erste Single des Albums. Eine gute Wahl, denn hier vereinen Monkey3 Stoner und Psychedelic nahezu in Perfektion. Auf einen eher sanften Anfangsteil folgt ein progressiv verspielter Gitarrenpart im Mitteilteil, bevor es am Ende treibend und mit zunehmender Verdichtung zu Ende geht.
Mit dem abschließenden ‘Collapse’ geht es zurück auf floydiges Territorium, ganz ohne Stoner-Elemente. Was Monkey3 hier machen, das ist schon frech. Selbst das Schlagzeug klingt hier nach den großen Vorbildern, als würde Nick Mason die Trommelstöcke schwingen. Sehr, sehr geil. Nicht nur ein μ, sondern noch viel näher an einer Pink-Floyd-Cover-Band. Zumindest was den Sound angeht. Wenn der Herr Mason, der Herr Waters oder der Herr Gilmour dieses Stück demnächst live aufführen sollten, so würde wohl nur eingefleischten Fans auffallen, dass es sich hier um ein Stück der Schweizer handelte.
Bewertung: 13/15 Punkten
Welcome To The Machine von Monkey3
Besetzung:
Walter – Drums
Jalil – Bass
Boris – Guitars
dB – Keyboards, Sounds and Acoustic Guitars
Diskografie (Studioalben):
“Monkey3” (2004)
“39 Laps” (2007)
“Beyond The Black Sky” (2011)
“The 5th Sun” (2013)
“Astra Symmetry” (2016)
“Sphere” (2019)
“Welcome To The Machine” (2024)
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Rezensionen:
“Sphere” (2019)
“The 5th Sun” (2013)
“Beyond The Black Sky” (2011)
“Undercover” (2009)
Konzert- & Festivalberichte:
16.11.19, Neunkirchen, Neue Gebläsehalle, Gloomaar Festival 2019
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von All Noir PR zur Verfügung gestellt.