Im Mai 2021 erschien das erste Werk dieser Band aus Minneapolis mit dem Titel “Return To The E” und jetzt legen die drei Amis mit “Mind Out Of Mind” nach. Dabei erschien das Album in digitaler Form bereits im Mai 2023, doch erst jetzt veröffentlichen sie es auch auf Vinyl und CD. Dieses Phänomen begegnet einem immer öfter und ich befürchte, dass sich das in Zukunft noch steigert. Nun, sei’s drum. Lieber spät als nie. Zumindest Menschen mit Hang zur Haptik werden sich freuen, denn das Album lohnt einen Test. Man sollte allerdings einen offenen Geist zu progressiver Musik aller Zeitalter haben, da sich dieses Album zwischen den Anfängen des Progs der Sechziger bis zum heutigen Stand unserer Lieblingsmusik bewegt. Die Musik pendelt also zwischen etwas schwierigeren Passagen bis hin zu leichteren Kompositionen. In sieben Tracks mit knapp einer Dreiviertelstunde Spielzeit werden die Pre-CD-Zeiten ziemlich genau eingehalten, was viele Fans sicher gerne hören da es bereits zu viele aufgeblasene Alben mit fast neunzig Minuten Laufzeit gibt.
Die Songs wechseln sich ab zwischen längeren und herrlich nach altmodischem Prog klingenden Tracks wie ‘Mind Out Of Mind’ und einfacher gestrickten kurzen Tracks wie z. B. ‘Good-Looking’, die Deinen Gehörgang nie wieder verlassen. Die Band erzielt damit eine Wirkung auf den Hörer, derer man sich als Freund von gut gemachter Musik nicht so leicht entziehen kann. Mal klingt die Band nach den späteren Yes wie in ‘Tell Me The Lore’, mal aber auch nach den neueren Progbands mit einem richtig frischen Klang wie in ‘Millipede Man’. Das ergibt ein Klanggebräu aus vielen verschiedenen Jahrzehnten und man merkt recht schnell, dass das Trio seine Vorbilder gut studiert hat.
Zum Ende des Albums haben sie uns mit ‘Answers In The Glass’ sowohl klanglich als auch kompositorisch noch einen absoluten Leckerbissen anzubieten für alle Freunde modernen Progs. Was das Trio in diesen über 8 Minuten an Ideen verarbeitet ist erstaunlich eigenständig und dennoch vertraut. Der Song dürfte den letzten Skeptiker überzeugen, weil er gekonnt eine Verbindung zwischen progressiven Stilen und Zeiten problemlos überbrückt. Toll gespielt und auch deshalb werden die HardCore Progfans diesen Track lieben. Die Idee, das Album auch physisch zu veröffentlichen ist also sicher nicht verkehrt. Das farbenfrohe Cover der Vinyl-Ausgabe dürfte jedenfalls einen Ehrenplatz im Schrank kriegen.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Line-up:
Jeffrey Carlsson – vocals, guitars, keyboards
Chad Fjerstad – vocals, bass, keyboards
Timothy Java – drums
Guests:
Jake Wagner – backing vocals, vocal harmonies
Jeff Victor – additional keyboards
Phillip Merriman – additional guitars
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Alle Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: K’mono / Apollon