Can – Live in Paris 1973

Can - Live in Paris 1973 (Spoon, 23.02.2024) COVER(91:15, CD, Vinyl, Digital; Spoon Records/Mute, 23.02.2024)
Die Improvisation ist des Künstlers Spielwiese zum Ausloten der eigenen Fertigkeiten. Die Band Can verpackte wie keine andere zuvor ihre Improvisationen in treibende Ekstasen zwischen Jazz und Rock und waren in ihrer Endemik vielleicht deshalb auch eine herausragende Komponente des Krautrock. “Can Live In Paris 1973” setzt die Serie historischer Livemitschnitte der Band fort, die mit “Can Live In Stuttgart 1977”, “Can Live In Brighton 1975” und “Can Live In Cuxhaven 1976” schon einen beachtlichen Vorlauf hat. Zum ersten Mal hier mit dabei Damo Suzuki, der aber schon bald darauf die Band verlassen sollte.

In Doppelalbum-füllenden fünf Tracks toben sich Holger Czukay, Jaki Liebezeit, Michael Karoli, Irmin Schmidt und eben Damo Suzuki so richtig aus und lassen die mit wiedererkennbaren Motiven aus den Platten “Tago Mago”  und “Ege Bamyasi” gefüllten Semi-Improvisationen dabei bis auf 36 Minuten Länge anwachsen. Wenn der Can-spezifische Flow einmal am Siedepunkt ist, lässt er sich nicht so leicht wieder zügeln. Weshalb die Tunes auch allesamt ins Uferlose zu driften scheinen. Mit Referenzen an Songs wie ‘Spoon’ (‘Drei’) oder ‘Hey You’ (‘Fünf’) ist die Hitdichte dabei überaus hoch angesetzt. Natürlich sind die immerhin schon 50 Jahre alten Aufnahmen nicht das ultimative audiophile Hörvergnügen, aber das ist auch nicht die Intention. Hier erleben wir einmal mehr eine Band in bester Spiellaune und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Damo Suzuki ist leider am 09.02.2024 verstorben und kann diese Veröffentlichung nicht mehr miterleben.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, KR 12)


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Alle Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Can/Spoon Records