(41:03, Digital, Vinyl; Headspin Records, 14.10.2023)
Bei Astral Son handelt es sich um ein Soloprojekt des niederländischen Musikers und Malers Leonardo Soundweaver, der fünf Jahre nach seiner letzten Veröffentlichung wieder auf der Erde gelandet ist. Um uns mit seinem neuen Album “Mythos” zurück in seinen Sternenkosmos zu schießen. So als sei er nie weg gewesen setzt er den Stil seiner bisherigen vier Einspielungen nahtlos fort, was seine Fans sicher freut. Seine psychedelische und teils trippige Musik dürfte die Liebhaber der frühen Pink Floyd sogar regelrecht begeistern, denn der Opener ‘Nothing Remains’ zeigt ihnen eindeutig wohin die Reise geht. Da zischt und blubbert es unentwegt, während im Hintergrund eine Sitar dich geradewegs nach Indien beamt. Fehlen nur noch die Räuchermännchen, um sich in die Ende 60er/Anfang 70er Jahre zurück katapultiert zu fühlen. Der Bass spielt dabei so stoisch wie im Pink Floyd Klassiker ‘Echoes’, die Keyboard Sounds wabern durch den Raum und eine sphärische Gitarre schwebt über allem.
Direkt in der Zeit von Syd Barrett um 1967 landet man dann im folgenden ‘Fishes’. Die Naivität und Schlichtheit des Tracks erinnert unwillkürlich an einige Songs des Debüts “The Piper At The Gates Of Dawn” und zeigt dem Hörer noch einmal überdeutlich, wo die Anfänge der progressiven Musik liegen.
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Das Album zieht wie ein langsam fließender Strom am Hörer vorbei, klingt manchmal etwas motzig und frech wie das betörende ‘Wall Of Illusion’ oder einfach nur entspannt wie im Schlusstrack ‘The Poet’. Unentwegt saugt die Musik von Astral Son eine gehörige Portion Psychedelic der ausklingenden 60er Jahre ein, die dazu in vielen Momenten an den Krautrock der frühen 70er erinnert. Ohne verstaubt zu klingen, ohne zu kopieren. Naja, fast ohne…
Astral Son findet aber meistens seinen eigenen Weg, orientiert sich natürlich an seinen Vorbildern, schafft es aber sich nur die Rosinen aus seiner Favoritenkollektion heraus zu picken. Das Album klingt somit recht eigenständig und seine Vorbilder aus der Urzeit der progressiven Rockmusik dienen ihm nur als Leitplanke. Für den Fan dürfte noch interessant sein, dass das Album vom Künstler komplett selbst komponiert, gespielt und gesungen wurde. Leider sind aber die 300 Alben auf Vinyl momentan bei ihm selbst ausverkauft, so dass man sich mit der digitalen Form zufrieden geben muss. Vielleicht sind aber noch einige Exemplare bei den bekannten Online-Händlern zu erhalten.
Bewertung: 10/15 Punkten
Surftipps zu Astral Son:
Headspin Records
Tracklist:
1. Nothing Remains 6.18
2. Fishes 5.06
3. On A Cloud 4.27
4. River Flow 6.47
5. Wall Of Illusion 4.55
6. Hazy Shades 5.54
7. Reality 4.35
8. The Poet 5.01
Line-up:
Leonardo Soundweaver – organs, moog, electric guitar, bass, acoustic guitar, indian harmonium, drum programming, tabla, tingsha, cymbals, cowbell and other sounds.
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Astral Son