(62:35, CD (Digisleeve), Digital; Eigenveröffentlichung, 22.09.2023)
Die Band Yesterdays zählt zu den populärsten osteuropäischen Vertretern des feinfühlig-kreativen Symphonic Prog. Genauer gesagt handelt es sich um eine vor über 20 Jahren gegründete ungarisch-rumänische Formation, die bis heute einige bemerkenswerte und durchaus erfolgreiche Alben veröffentlicht hat. Multitalent Bogáti-Bokor Ákos, der auch gleichzeitig Gründer, Produzent, Mixer, Komponist und Multiinstrumentalist ist, steht für den Erhalt und die stetige Entwicklung der Band. Trotz deutlicher regionaler Folk-Einflüsse, die sich oftmals auch in der Sprache der Texte widerspiegeln ist die Nähe zu Gentle Giant, Genesis und Yes nicht zu überhören. Gerade einmal ein Jahr nach ihrem von den Kritikern gelobten Studioalbum „Saint-Exupéry Álma“ füllen Yesterdays mit dem Live Mitschnitt eines Konzerts aus dem Jahr 2007 die Lücke zwischen dem letzten und dem zu erwartenden neuen Werk. Die Aufnahmen entstanden während ihrer Holdfénykert-Tour in Budapest. Dass die Musiker auch außerhalb des Studios zu überzeugen wissen – hier ist der Beleg dafür. Besonders die instrumentalen Solo-Passagen wie z.B. Bogáti- Bokor Ákos‘ virtuoses Gitarrenspiel und das melancholische und wunderschöne Klaviersolo des Keyboarders Enyedi Zsolt zählen zu den Highlights von “A Moonlit Night in Budapest”.
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Dazu bestechen alle Songs vor allem durch ihre Dynamik und die gebotene Vielfalt der Instrumentierung. Ungewohnt für westliche Ohren dürften die ausdrucksstarken Lead Vocals von Molnár Kinga sein. Um es deutlich zu sagen, es gibt keineswegs etwas an ihren Gesangskünsten zu kritisieren, doch die ungarischen Texte dürften bei den meisten nicht so leicht über die Lippen oder ins Ohr gehen, vom Verstehen ganz zu schweigen. Das sollte allerdings den musikalischen Gesamteindruck nicht im geringsten schmälern.
Neben allen positiven Eindrücken hat der Konzert-Mitschnitt auch eine betrübliche Seite, war es doch in dieser Besetzung der letzte große und gemeinsame Band-Auftritt mit dem Yesterdays-Tastenmann Enyedi (Yedi) Zsolt, der viel zu früh im Frühjahr 2020 verstarb. Im Rahmen des Budapester “Mini Prog”-Festivals spielten neben Yesterdays die niederländische Neo Prog Band Flamborough Head sowie der Ex-Yes Gitarrist Peter Banks (1947- 2013) gemeinsam mit seinem Trio Harmony in Diversity, auch für ihn war es einer seiner letzten großen Bühnenauftritte. Die kurze Ansprache von Peter Banks am Ende des epischen Stücks ‘Seven’ kann als kleines Zeitzeugnis betrachtet werden. Somit ist das Live-Album nicht nur eine musikalisch gelungene Produktion, sondern gleichfalls eine wertvolle Erinnerung an zwei hervorragende Musiker.
Alle Tracks wurden von Bogáti-Bokor Ákos produziert und gemixt. Bis auf wenige Ausnahmen stammen auch die Kompositionen aus seiner Feder. Für alle Interessierten erhältlich ist, neben der digitalen Variante, das Live- Album als Digisleeve mit 20-seitigem Booklet.
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Yesterdays Live-Album “A Moonlit Night in Budapest” bietet feinsten Yes-orientierten Progressive Rock, mal traditionell, mal symphonisch, und dürfte damit besonders die Freunde dieses Genres begeistern.
Bewertung: 12/15 Punkten
Line-up Yesterdays:
Bogáti-Bokor Ákos – Guitars, Piano, Backing Vocals, Mouth Moog (TM)
Enyedi Zsolt – Keyboards
Fazakas Emese – Flute, Backing Vocals
Fülöp-Gergely Tímea – Backing Vocals, Piano
Kósa Dávid – Percussion, Backing Vocals
Molnár Kinga – Lead Vocals
Oláh József – Drums
Vitályos Lehel – Bass Guitar
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Rezensionen:
“Senki Madara” (2019)
“Saint-Exupéry Álma” (2022)
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Yesterdays (Bogáti-Bokor Ákos)