The Slow And Easy – Hand Me Down

alt="The Slow and Easy - Hand Me Down (unsigned 24.01.2024) COVER(19:33, Digital; Eigenveröffentlichung, 24.01.2024)
Das kanadische Quartett redet nicht lange um den heißen Brei herum, sondern ist von vornherein offen und transparent, wenn es um Einflüsse und Einstellungen geht. Das Bandlogo erinnert schwer an den Schriftzug des Black Sabbath-Albums “Master of Reality”, und das Cover Artwork der vorliegenden EP lässt direkt auf psychedelische Rockmusik schließen. Hier gibt es erstmal keine Überraschungen oder Aha-Effekte. Nichtsdestotrotz ist die fünf-Track-EP “Hand Me Down” von vorne bis hinten hörenswert. In Stücken, deren Länge zwischen drei und siebeneinhalb Minuten liegt, machen The Slow and Easy Laune auf endlose Nächte auf dem Highway und auf die ganze Sehnsucht und Verzweiflung, die dazu gehört.

Foto: Joseph Zentil

“Hand Me Down” beginnt mit der Rückkehr zu einer toxischen Beziehung im Song ‘Baby (Don’t Let Me Down)’ und geht von dort aus direkt in den massiven Boogie ‘Alhambra’ über, der von einer ziellosen und exzessiven Spritztour auf dem Motorrad handelt. Thematisch bleibt es beim Eskapismus, dennoch ist das sanfte Lied ‘Middle’ eher der intellektuellen Flucht gewidmet statt dem blinden Ausbruch aus dem vorigen Stück. Romantischer wird die Stimmung dann in ‘Down the Line’, wenn The Slow and Easy das Gedankenspiel über den rosaroten Trip ins Nirgendwo gemeinsam mit einem geliebten Menschen vertonen. Mit den Tickets ins Niemalsland in der Hand landet die EP an ihrer letzten Haltestelle ‘Safer Place’. An diesem Ort wird ein junger Mann von einer älteren Frau verführt, was souverän von Instrumenten und Gesang in Szene gesetzt wird.

“Hand Me Down” handelt von Flucht ins Ungewisse, von Träumerei und von der Hoffnung, dass auf der anderen Seite des Horizonts das Leben einfacher sein könnte. Fünf Titel, in denen es um die Liebe zu Anderen, und vor allem zu sich selbst geht, werden mittels schwerem und psychedelischen Blues Rock zum Besten gegeben. Wirklich neu klingt nichts davon, aber in seiner Gesamtheit ist “Hand Me Down” eine kohärente EP ohne Aussetzer.
Bewertung: 9/15 Punkten


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Das Promomaterial wurde uns freundlicherweise von The Slow and Easy zur Verfügung gestellt.